Muscheln am Hellweg. Die Wiederentdeckung der Wege der Jakobspilger durch das Ruhrgebiet im Zusammenhang mit
dem Kulturstadtjahr 2010 war das Thema einer Tagung im Dezember 2007 in der Katholischen Akademie des Bistums Essen, Mülheim/Ruhr.
Christoph Kühn, der neu ernannte Sekretar der Deutschen St. Jakobus-
Gesellschaft übermittelte folgende Information: Im Hinblick auf das bevorstehende Kulturhauptstadtjahr 2010 entstand im Bistum
Essen die Idee, das Ruhrgebiet an das Netz europäischer Wege der Jakobspilger anzuschließen. Zusammen mit der Deutschen St.
Jakobus-Gesellschaft, den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe sowie dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und
Landschaftsschutz veranstaltete die Katholische Akademie des Bistums Essen im Dezember 2007 eine Tagung, um erste konzeptionelle
Überlegungen zu erörtern. Geplant ist ein Pilgerweg im historischen Verlauf des Hellweges, der von Höxter an der Weser über
Dortmund und Essen zum Rhein und im weiteren über Düsseldorf und Neuss nach Aachen führen wird. Die genaue Streckenführung soll
von einer interdisziplinär besetzten Expertenrunde, die im April 2008 zusammentritt, festgelegt werden.
Christoph Kühn hielt auf der Tagung den Vortrag:
Kulturstraße – Erfahrungsweg – Erinnerungsort
Historische Pilgerrouten im Kontext europäischer Handlungs- und Mobilitätsstrategien
Lt. Wikipedia bezeichnete man im Mittelalter eine große Königs- oder Heeresstraße oder eine wichtige
Durchgangsstraße für den Fernhandel als Hellweg, wenn sie in der Breite einer Speerlanze von etwa 3 Metern dauerhaft von
Bewuchs frei gehalten wurde. Nach einer weit verbreiteten, aktuellen Deutung wird der Name Hellweg vom niederdeutschen
Wort „helwech“ abgeleitet, was soviel wie lichter, breiter Weg bedeutet. Somit konnten Kaufleute vor unliebsamen Überraschungen
sicherer sein und zügig vorankommen. Am bekanntesten ist die Bezeichnung „Hellweg“ für den westlichen Teil der mittelalterlichen
Rhein-Elbe-Verbindung entlang der nördlichsten deutschen Mittelgebirge. Im Speziellen bezeichnet der Begriff den Abschnitt
zwischen Duisburg und Paderborn auf der Straße zwischen Aachen und Goslar. W. Pohl und L. Ponthöfer haben im Jahre 2002
in ihrem Buch „Innovationsraum Ruhrgebiet“ eine schematische Karte veröffentlicht, auf der der Hellweg im Osten in die
VIA REGIA übergeht und westlich von Soest über Köln nach Flandern führt und damit auch der VIA REGIA als Weg für den
flandrischen Tuchhandel nach Osten entspricht.
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