Nach der Eröffnung des Zollwegs in Neuhof hat der Bürgermeister der Gemeinde große Pläne mit der Gestaltung der benachbarten Kulturflächen vorgestellt. Hinter dem Schlossturm (siehe Bild) am Zollweg soll im Frühjahr 2019 u.a. eine Fläche zur VIA REGIA eingerichtet werden. Das heißt, dass die alte Straßenhaut aus Pflastersteinen, die unter der Oberfläche des Zollwegs gefunden wurde dort präsentiert wird, daneben wird ein VIA REGIA-Meilenstein errichtet, der mit vier Infotafeln über die europäische, deutsche und hessische Dimension der Straße, sowie die Geschichte des Zollwegs informiert.
Während der Bauarbeiten am Zollweg wurden Reste der Grundierung sowie der Pflasterung der VIA REGIA freigelegt. Die steinernen Brückenpfeiler der Barockzeit waren auf einer hölzernen Fundamentierung aufgesetzt worden, die ihrerseits auf ca. 1,25 m langen, flächig gesetzten Pfählen ruhte (siehe Bild), die bis in eine Tiefe von vier Metern in den Boden reichten.
Auf der gesamten Strecke wurden zwölf Dendroproben genommen, zehn davon geben ein Fälldatum zwischen 1618 und 1647 an. In diesem Zeitraum dürfte der Ausbau des Zollweges vollzogen worden sein. Damit fallen die Arbeiten in die Zeit des 30jährigen Krieges, während der das Schloss zeitweise als Residenz diente. Die jüngere Pflasterung sowie die Brückenbauten könnten auf weitere Um- und Ausbauarbeiten unter den Äbten Adalbert von Schleifras (1700-1714) und Heinrich von Bibra (1759-1788) zurückgehen.