Eine Ausstellung dieses Namens wurde im regionalen Heimatmuseum eröffnet. Es umfasst die Geschichte deutscher Siedlungen vom 10. Jahrhundert bis 1939.
Seit dem 18. Jahrhundert entstand die Minderheit der Wolhyniendeutschen, die sich im VIA REGIA-Korridor in der Gegend zwischen Luzk im Westen und Zhytomyr im Osten Wolhyniens angesiedelt hatten. Ab 1816 wanderten deutsche Mennoniten aus Westpreußen und Südwestdeutschland ein, ab 1831 Deutsche aus dem „Königreich Polen“, das de facto in das russische Zarenreich integriert war. Später kamen Pommern, Niedersachsen, Schlesier hinzu. 1914 gab es etwa 250.000 Wolhyniendeutsche.
Die große Mehrzahl von ihnen lebte in einfachen bäuerlichen Verhältnissen auf dem Lande. Im 19. Jahrhundert gelangten sie insbesondere mit Unterstützung der Evangelischen Kirchen zu größerer Bedeutung, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurden die Wolhyniendeutschen in das Innere Russlands zwangsevakuiert. Mit wenig beweglicher Habe zogen die Trecks im Kriegsjahr 1914 nach Osten. Viele von ihnen sind an Hunger, Entbehrung und Krankheit gestorben. Wer von den Russen nicht als Kriegsgegner in Richtung Sibirien deportiert worden war, wurde von den verbündeten deutsch-österreichischen Truppen in die Armee gepresst bzw. ins „Mutterland“ ausgesiedelt.
Viele der Wolhyniendeutschen kehrten nach dem Ende des Krieges in ihre „alte Heimat“ zurück, bis sie etwa 20 Jahre später von der Deutschen Wehrmacht und der Roten Armee erneut vertrieben wurden.
Die Autoren der Ausstellung planen, einen zweiten Teil zu entwickeln, der darüber erzählen wird, wie die Deutschen von 1939 bis 2017 in der Ukraine gelebt haben.
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