Der deutsche Förderalismus wurzelt im ostfränkischen Reich. Seine Anfänge lassen sich mit König Konrad I., der von 911 bis 918 regierte; in Verbindung bringen. Dabei kommt dessen Entscheidung, den Sachsenherzog Heinrich zu seinem Nachfolger zu bestimmen, wohl besondere Bedeutung zu.
König Konrad I. wurde auf seinen Wunsch hin 919 in der Klosterkirche zu Fulda bestattet. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund hat die Bürgerschaftliche Initiative bereits 2005 mit dem von ihr in Kooperation mit der Stadt Fulda bewirkten Symposium: König Konrad I, "Auf dem Weg zum Deutschen Reich?" eine Neubewertung dieser historischen Person angestoßen.
Nun haben die seinerzetigen Initiatoren das bevorstehende Jubiläum der Bestattung König Konrads in Fulda zum Anlass genommen, unter der wissenschaftlichen Leitung des Würzburger Rechtshistorikers Prof. Dr. Dr. h.c. Dietmar Willoweit das Symposium.
Förderalismus in Deutschland zu seiner wechselvollen Geschichte vom ostfränkischen Königtum bis zur Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, das eine erstmalige Beschäftigung mit den Langzeitwirkungen des Zustandekommens und des Verlaufs der Regentschaft des ersten ostfränkischen Wahlkönigs ermöglichen soll.
Auch in der Frühen Neuzeit beeinflussten föderative Elemente und regionale Identitäten das gesellschaftliche Selbstverständnis. Somit prägten sie den politischen Diskurs, setzten frühen Zentralisierungstendenzen Grenzen und bestimmten die Herrschaftspraxis der Zeit. Folglich besteht der inhaltliche Kern des Symposiums darin, die Herausbildung regionaler Unterschiede und die daraus resultierenden Ausprägungen föderativer Elemente im Längsschnitt zu betrachten.
Dabei behandeln die Vorträge aus interdisziplinärer Perspektive verschidene Aspekte des Spannungsfeldes von Partikularismus und Zentralismus, wobei ein ungewöhnlich breites zeitliches Spektrum abgedeckt wird, das vom Frühmittelalter bis hin zur Gegenwart reicht.