Seit dem 1. April 2016 werden in Görlitz Kunstobjekte präsentiert, die in ihrer Gesamtheit ein Schaufenster der Kulturhauptstadt Europas Wrocław 2016 darstellen. Künstler aus Wrocław und Niederschlesien haben mit ihren Kunstwerken an zahlreichen allgemein zugänglichen Plätzen neue, unerwartete Sichtweisen auf die Bausubstanz der denkmalreichsten Stadt Deutschlands eröffnet. Hintergründig, witzig aber auch kontrovers, lassen sie den Betrachter interaktiv in einen spannenden Dialog mit der Kunst, der Stadt und den Menschen treten. Die Szenerie aller Jahreszeiten schafft dazu immer wieder einen neuen Hintergrund. So ändert sich das Gesamtbild und es lohnt, mehrmals die moderne Kunst vor historischer Kulisse zu genießen. Eine Route verbindet die Kunstwerke zwischen dem Görlitzer Bahnhof und der Altstadtbrücke zu einem Spaziergang der besonderen ART.
(Abb.: MASKE von Marianne Wesolowska-Eggimann am Kreisverkehr Bahnhofstraße. Die weiße Skulptur stellt im öffentlichen Raum beinahe eine Provokation dar. Die mit der Farbe Weiß angedeutete Reinheit und Verletzlichkeit der MASKE steht im Widerspruch mit dem Schmutz der Stadt, dem sie in sehr direkter Weise ausgesetzt ist, insbesondere an diesem verkehrsreichen Ort. Die Gestalt einer Chimäre symbolisiert die Gleichstellung von Mensch und Tier vor den Herausforderungen, die die Umweltverschmutzung mitbringt und veranschaulicht, dass das Geworfensein in die Welt Mensch wie Tier gleichermaßen betrifft. Die 4m große Skulptur besteht aus Kunstharzplatten, abgenommen von der im Vorfeld angefertigten Figur aus Ton und montiert an einem Metallgestell.
[Foto. Grzegorz Stadnik])