Werner Stüber und Karin Muhr auf Entdeckungstour:
Die Kelten an der VIA REGIA in Südthüringen

Vor mehr als 2.500 Jahren lebten im Westen des heutigen Thüringen keltische Stämme. In einem Vortrag in Vacha "Der Öchsenberg und die Keltenfrage in Südthüringen" ging der Historiker Bernd W. Bahn der Frage nach, in welcher Form die Kultur der Kelten in der Rhön und in Südthüringen, insbesondere am Öchsenberg, vor rund 2.500 Jahren zu finden war. Er hatte als langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar sowie am Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie mehrere Ausgrabungen am Öchsenberg begleitet. Diese Veranstaltung nahmen der Frankfurter VIA REGIA-Aktivist Werner Stüber und Karin Muhr zum Anlass, sich mit ihrem VIA REGIA-Wohnmobil selbst auf Spurensuche zu begeben.

Die Bildbericht:

Die Brücke der Einheit ist seit jeher ein wichtiger Übergang der VIA REGIA über die Werra. Die kleine Stadt Vacha wird durch die Burg Wendelstein (links) dominiert, in der am Abend der Vortrag über die Kelten stattfand. Die Kelten und die VIA REGIA sind in Vacha und Umgebung sehr präsent. Am Öchsenberg bei Sünna steht das Keltenhotel. Im Hotel Goldene Aue am Keltendorf Sünna erzählt ein Wandbild, wie die Kelten hier einst gelebt haben mögen. Seit 2004 entstand das historisch nachempfundene Keltendorf am Berg Öchsen und umfasst ein Torhaus mit Wehrturm und Holzpalisaden, ein Langhaus mit Sanitärbereich, Handwerkerhäuser und Wohnhäuser sowie eine überdachte Feuerstätte. Der Öchsen, Hausberg von Vacha, ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Hier befand sich ein keltisches Oppidum von etwa 30 Hektar Ausdehnung. Seit dieser Zeit ist die Paulinenquelle bekannt. Im Laufe der Zeit trat sie immer weiter talwärts zu Tage. Daher wurde die Quelle mehrfach durch neue sichelförmige Wälle in den befestigten Bereich der keltischen Siedlung einbezogen. Heute ist sie die einzige Quelle auf den Öchsen, da dieses Gebiet als einziges vom nahe gelegenen Basaltsteinbruch verschont geblieben ist. Vom Öchsen hat man einen herrlichen Blick in das Thüringer Becken. Hier oben gab es eine keltische Höhenburg zur Sicherung des Weges vom Rhein-Main-Gebiet in das Thüringer Becken., der späteren VIA REGIA. Um 6 Uhr morgens schlafen die Kelten wohl noch (?). Aber das VIA REGIA-Wohnmobil bringt Werner und Karin nach erlebnisreichen Stunden nunmehr zurück nach Hause.