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Tagung in Liebertwolkwitz hob die Bedeutung von Handwerk und Wirtschaft an der VIA REGIA hervor

Jens Leopold, Vorstandsmitglied im VIA REGIA Begegnungsraum – Landesverband Sachsen e.V. hat ein Résumé der Verbandstagung vom 12. Mai 2017 gezogen, in dem u.a. Folgendes zum Ausdruck kam: Sechzig Jahre sind seit der Unterzeichnung der Römischen Verträge und der daraus resultierenden Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vergangen. Das war dem VIA REGIA Begegnungsraum Landesverband Sachsen e.V. Anlass genug, gemeinsam mit der Hofgenossenschaft „Stiftsgut Liebertwolkwitz eG“ zu einer Tagung „Handwerk und Wirtschaft an der historischen Handelsstraße 'VIA REGIA“ am 12. Mai 2017 nach Leipzig-Liebertwolkwitz einzuladen.

Handwerk hat seit dem Mittelalter die VIA REGIA geprägt und verbindet Tradition und Technischen Fortschritt. Damit das Handwerk auch zukünftig „die Wirtschaftsmacht von nebenan“ sein kann, kommt der Ausbildung eine große Bedeutung zu. Oliver Klaus von der Handwerkskammer Leipzig und zudem Hauptabteilungsleiter Bildung im Bildungs- und Technologiezentrum Borsdorf stellte das in seinem aufschlussreichen Eröffnungsreferat heraus.

Ein kleiner historischer Abriss macht deutlich, wie die Selbstverwaltung des Handwerks für die Durchsetzung von sozialen Arbeitsstandards eine Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft lieferte. Das ist bis heute erkennbar in der Zunftkleidung der ältesten Handwerksinnung in Deutschland, bei den Zimmerern, die 6 Knöpfe an ihrer Weste für eine 6 Tage-Arbeitswoche und 8 Knöpfe an ihrer Jacke für einen 8 Stunden-Arbeitstag trugen.

Im Bildungs- und Technologiezentrum Borsdorf erfahren nicht nur die Handwerker im Raum Leipzig eine umfassende moderne Ausbildung. Das Bildungszentrum hat sich zum World Skills Germany Leistungszentrum entwickelt und schult u.a. Handwerker aus Georgien, der Mongolei, aus Südkorea, Weißrussland und Vietnam.

Oliver Klaus brachte auch seine Sorge über die Abwanderung von gut ausgebildeten Fachkräften im Handwerk in die Industrie und das mangelnde Interesse von Schulabgängern zum Ausdruck, einen Handwerksberuf zu erlernen. Zudem werde der Deutsche Meisterbrief im Ausland mehr geschätzt als in Deutschland.

Was traditionelles Handwerk alles geschaffen hat, soll im Kulturerbejahr 2018 hervorgehoben werden. Die deutsche Kultusministerkonferenz hat sich verpflichtet, das Kulturerbejahr 2018 mitzufinanzieren und zu fördern. Die sächsischen VIA REGIA-Netzwerkpartner stimmten darin über ein, dass dieses Förderprogramm die Bedeutung der VIA REGIA-Kulturroute über Sachsen hinaus heben kann. Sie werden um Förderung und Unterstützung ringen.

zum gesamten Text von Jens Leopold