Seite in Bearbeitung / Work in progress
Diese Seite ist derzeit in Bearbeitung. Daher sind einige Informationen nicht mehr aktuell. Wir arbeiten derzeit an einer Neugestaltung und sind weiterhin für Sie erreichbar.

Dienstag, 14.März 2017, 18.00 Uhr:
„Der alte Fernwanderweg Saar – Schlesien“

Kulturgeschichtlicher Vortrag von Wegewart Dietmar Eichhorn aus Leutersdorf in der Christian-Weise-Bibliothek Zittau.

Ein Fernwanderweg „Saar – Schlesien“? Da wird der VIA REGIA-Interessent hellhörig!

In den letzten 120 Jahren, so lange werden schon Wanderwege markiert, sind eine Menge Wege entstanden, die oft nach und nach wieder in Vergessenheit geraten sind. Der Saar-Schlesische soll der längste und berühmteste deutsche Fernwanderweg gewesen sein, der quer durch das damalige Deutschland ging, vom Saarland bis nach Oberschlesien. Er hat seinen Ursprung 1914 im Höhenweg I des Erzgebirges. Vorüberlegungen zu einem Saar-Schlesien-Weg in der Sächsischen Schweiz gab es erstmalig etwa 1923, tatsächlich taucht der Weg im Elbsandsteingebirge ab 1928 auf. 1936 erfolgte unter Leitung des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz die Ausweisung durch ganz Deutschland.

Nach der Teilung Deutschlands wurde der „Deutsche West-Ost-Wanderweg Saar – Schlesien“ in der DDR als „Hauptwanderweg Zittau – Wernigerode“ mit dem Andreaskreuz, der alten Wegemarke (Foto) geführt. In Franken hat sich der Wanderweg Saar – Schlesien bis heute erhalten. Er führt dort z.B. durch Coburg, Mitwitz, Hohe Warte, Selb, Rehau. Ebenso wird mitgeteilt, dass es den Weg noch von Saarbrücken bis zum Grenzdreieck Sachsen/Böhmen/Bayern als Europäischen Fernwanderweg E3 geben soll, jedenfalls im Hunsrück, wo die alte Markierung des Saar-Schlesischen ebenfalls übernommen wurde. Im Bereich der ehemaligen DDR-Bezirke Erfurt und Halle hat sich das Zeichen bis heute auch erhalten.

Als Gesamtlinie des Saar-Schlesischen ist für 1936 überliefert: Saarbrücken – Trier – Hunsrück – Bacherach – Rhein – Taunus – Vogelsberg – Rhön – Thüringer Wald – Frankenwald – Fichtelgebirge – Vogtland – Erzgebirge – Sächsische Schweiz – Lausitzer Gebirge – Isergebirge – Riesengebirge – Waldenburger Bergland – Eulengebirge – Glatzer Gebirge – Neiße – Ziegenhals – Neustadt in Schlesien – Heydebrek – St.-Anna-Berg. Der historischen VIA REGIA folgt er damit nur hin und wieder in kurzen Abschnitten, ist aber ein eindrucksvolles Beispiel für die lange Tradition von Fernwanderwegen, die Deutschland von West nach Ost durchqueren, und deren Tradition von den VIA REGIA-Wanderwegen (bisher von Frankfurt am Main nach Kraków) fortgesetzt wird.

(Foto: Quelle www.outdoorseiten.net)