Seite in Bearbeitung / Work in progress
Diese Seite ist derzeit in Bearbeitung. Daher sind einige Informationen nicht mehr aktuell. Wir arbeiten derzeit an einer Neugestaltung und sind weiterhin für Sie erreichbar.

„Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation“

Sonderausstellung im Serbski muzej (Sorbisches Museum) in der VIA REGIA-Stadt Bautzen.

Die Ausstellung beleuchtet erstmals in größerem Stil die Geschichte der sorbischen Protestanten in der Lausitz. Dabei räumt sie auch mit dem weit verbreiteten Gerücht auf, dass die meisten Sorben katholisch seien. Im Laufe des hundertjährigen Reformationsprozesses hätten sich 90 Prozent der Sorben dem evangelisch-lutherischen Glauben zugewandt. Auch heute seien die Protestanten deutlich in der Mehrheit. Da die katholischen Sorben allerdings im Schnitt jünger und aktiver seien und zudem in einem kleineren Gebiet wohnten, entstehe der Eindruck, sie wären in der Mehrheit. Katholische Zentren sind etwa die Region um das Kloster Marienstern und der Domstift in Bautzen. Von den rund 40 000 geschätzten Sorben in der Nieder- und Oberlausitz seien etwa 25.000 evangelisch und 15 000 katholisch.

Das Sorbische Museum auf der Ortenburg zeigt in vier Räumen Hunderte Exponate zur Glaubensgeschichte der Sorben, darunter die ersten gedruckten sorbischen Bücher. Zu sehen sind unter anderem das älteste sorbische Buch und eine Kanzeluhr (Abb.), mit der die Gemeinde die Länge der Predigt überprüfen konnte.

Der Fokus liegt darauf, wie sich sorbische Sprache und Schrift entwickelt haben und welchen Einfluss die reformatorischen Ideen auf das slawische Volk hatten.

(Abb.: Eine Kanzeluhr von 1690 reiht im verzierten Holzständer fünf sandgefüllte Glaskolben aneinander. Bis alle Körnchen durchgerieselt sind, vergehen eine Stunde und 15 Minuten. Die Predigten mussten mindestens eine Stunde dauern. Schließlich wollten die Leute für das Geld, das sie dem Pfarrer gaben, auch etwas haben. Bezahlt wurden die geistlichen Redner nach ihrer Leistung. Kanzeluhren waren in den evangelischen Kirchen im 17. und 18. Jahrhundert verbreitet.)

Kontakt:
Sorbisches Museum Bautzen
Ortenburg 3
02625 Bautzen
fon: 03591/ 27 08 70 12
fax: 03591/ 27 08 70 13
mail: C.Bogusz@sorbisches-museum.de
web: http://sorbisches-museum.de/

Zum Artikel über die Lutherausstellung im Sorbischen Museum