Die VIA REGIA in Erfurt
Die „Erphesfurt“, die Furt durch die Erph, gab der Siedlung im 8. Jahrhundert ihren Namen. Das 741/42 von Bonifatius gegründete
Bistum wurde noch zu Lebzeiten des Gründers mit dem Bistum Mainz vereinigt. Die günstige Lage im Herzen Deutschlands, im fruchtbaren
Thüringer Becken und am Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen war die Voraussetzung dafür, dass Erfurt im Mittelalter zu einer der wohlhabendsten,
volkreichsten und geistig führenden Städte Deutschlands heranwuchs. Hier kreuzten sich zwei wichtige Handelsstraßen. Die aus dem Süden kommende
führte von Nürnberg zur Nord- und Ostsee, die aus dem Westen von Frankfurt kommende führte über Leipzig und Breslau nach Polen und weiter nach
Osten. In einem Vertrag vom 22. Mai 1252 wird diese Straße als „via regia lusatiae“ bezeichnet. Besonders die West-Ost-Verbindung, der Handel
zwischen Germanen und Slawen war für die sich entwickelnde Ansiedlung einträglich. Wenn sich innerhalb der Stadt auch die Reisenden auf
unterschiedliche Zielorte verteilten und es einen reinen Durchgangsverkehr im heutigen Sinne wohl kaum gab, wird in der Literatur meist dargestellt,
dass die VIA REGIA über lange Zeit durch die Brühler Tore, über den Markt am Domplatz, durch die Marktstraße zum Fischmarkt, weiter über die
Krämerbrücke und den Wenigemarkt, vorbei an der Kaufmannskirche führte und die Stadt durch die Krämpfertore wieder verließ.
Stadtplan von Erfurt um 1730
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