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Protest aus Wallichen:
Der Ort soll nicht mehr in den Ökumenischen Pilgerweg VIA REGIA einbezogen sein


Der Weg von Görlitz nach Vacha wurde von dem Verein Ökumenischer Pilgerweg e.V. im Jahre 2003 errichtet und wird von diesem betreut.
Seit Anbeginn verläuft die Route von Ollendorf durch das Dörfchen Wallichen weiter nach Kerspleben, nordöstlich von Erfurt. Wallichen liegt abseits von weiterführenden Landstraßen abgeschieden von der „großen weiten Welt“ und ist mit 210 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Landeshauptstadt.

Die Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“ berichtete am 22. Juli, dass der Pilgerweg VIA REGIA zukünftig nicht mehr durch Wallichen, sondern über Großmölsen, Kleinmölsen und Töttleben nach Kerspleben führen soll. Zur Begründung heißt es u.a.: Auf der jetzigen Strecke über Wallichen gebe es [...] keine Möglichkeit für einen Einkauf oder eine andere Versorgung. Eine Pilgerherberge fehle auch.

Das Dorf hat sich jedoch über all die Jahre mit dem Pilgerweg identifiziert, nennt sich selbst „Gartendorf am Pilgerweg“ und kämpft jetzt um die Beibehaltung des bisherigen Wegeverlaufs. Im Zeitungsartikel heißt es: „Wallichen trifft der drohende Verlust des Pilgerweges umso härter, als sich der kleine Ort ohnehin schon abgeschnitten fühlt. Zuletzt protestierten die Einwohner über die Ausdünnung des Busverkehrs seit dem Fahrplanwechsel im Februar. 'Wenn der Pilgerweg auch noch wegfällt, wäre das schlimm', sagt Bernhard Kühn vom Ortsteilrat. 'Wallichen fühlt sich dadurch noch mehr abgehängt.'“

In einem weiteren Zeitungsartikel von 25.07.2015, ebenfalls in der „Thüringer Allgemeinen“, verteidigt der Ökumenischer Pilgerweg e.V. die Entscheidung die Route zu ändern. Der ursprüngliche, sehr schöne Weg verlief direkt von Wallichen nach Kerspleben. Mit dem Bau der ICE-Trasse Erfurt - Leipzig/Halle musste allerdings der Wegverlauf geändert werden und führte nun südlich über den Ortseingang von Vieselbach weiter nach Kerspleben.
Diese Strecke war von Anfang an nicht als „nicht optimal“ eingeschätzt worden. In einem langen Prozess habe man sich entschlossen die Strecke zu ändern. Ämter und Orte seien Informiert worden.
Da damals der Pfarrer von Kerspleben für einige Zeit auch für Wallichen zuständig gewesen war, sei man davon ausgegangen, dass die Wallichener über den Vorgang informiert worden seien, auch sei dem Verein kein direkter Ansprechpartner in Wallichen bekannt gewesen.
Darüber hinaus soll Wallichen den Pilgerweg nicht komplett verlieren, da eine Nebenroute von Stedten am Ettersberg über Ettersburg, Ottstedt am Berge und Niederzimmern nach Wallichen und weiter nach Kerspleben bestehen bleiben soll.
Die Bewohner von Wallichen starteten eine Unterschriftenaktion gegen die Verlegung der Hauptstrecke, bei der sich mit 94 Unterschriften knapp 45 Prozent der Einwohner für eine Beibehaltung der Strecke ausprachen. Auch liegt zur Zeit in der Dorfkirche eine Unterschriftenliste für Pilger aus.


Weitere informationen finden sich in den nachfogenden Links:

Wallichen soll den Pilgerweg verlieren - „Thüringer Allgemeine“ vom 22.07.2015
Pilgerweg-Verein verteidigt neue Route ohne Wallichen für den Jakobsweg - „Thüringer Allgemeine“ vom 25.07.2015
Webseite der Ortschaft Wallichen
Webseite des Ökumenischer Pilgerweg e.V.