Radweg VIA REGIA von Frankfurt am Main nach Krakau
Der „Erlebnisradweg VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“ von Frankfurt am Main nach Kraków (Krakau) ist die virtuelle Verknüpfung regionaler deutscher und polnischer Radwege, die sich möglichst nahe an den Verläufen der historischen VIA REGIA orientieren.
Es wurden bereits vorhandene Radwege von der östlichen Stadtgrenze der Mainmetropole Frankfurt durch Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Dolnośląskie (Niederschlesien), Opolskie (Oppeln), Śląskie (Schlesien), nach Kraków (Krakau) in der Woiwodschaft Małopolskie (Kleinpolen) – insgesamt etwa 1.200 km – miteinander verknüpft.
So entstand eine Route von besonderem Charakter:
- durch eine liebenswerte Natur,
- durch tausend Jahre europäischer Geschichte,
- durch eine reiche Kulturlandschaft voller Höhepunkte und Kontraste.
An der Strecke liegen allein sieben Orte, die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurden. Vor allem aber lohnt es, die Schönheit zahlreicher, bisher oft wenig bekannter natürlicher und kultureller Kleinodien an diesem europäischen Weg zu entdecken.
Wir veröffentlichen an dieser Stelle einige Hinweise zum Radfahren entlang der VIA REGIA:
Von Bergen-Enkheim bis Hammersbach
Regionalparkroute „Hohe Straße“

Eine Tafel aus Corten-Stahl, die den Verlauf der VIA REGIA zeigt, ist das Entree des Weges. Mit dieser Installation, die die Straße bis Kiev symbolisiert, ist hier ein attraktiver Startpunkt für den Erlebnisradweg „VIAREGIA – Kulturroute des Europarates“ in Richtung Osten entstanden.
Karte und GPX-Track: www.regionalpark-rheinmain.de
Von Hammersbach bis Ravolzhausen
Limesradweg

In Hammersbach endet die Regionalparkroute „Hohe Straße“. Der VIA REGIA-Radwanderer wechselt auf den Limes-Radweg. Der Limes-Radweg führt auf den Spuren des ehemaligen römischen Grenzwalls, dem Limes, entlang. Diese geschichtsträchtige Strecke ist sowohl in landschaftlicher, als auch kultureller Hinsicht sehr vielfältig. Römische Ausgrabungen, Befestigungsanlagen, aber auch unberührte Landschaften, Wälder und Dörfer liegen am Wege.
Die VIA REGIA-Tour führt in Hammersbach an der Langen-Bergheimer Straße rechts nach Ravolzhausen, von wo aus man auf Steinau a.d. Straße und Fulda zusteuert.<
Karte und GPX-Track: www.limesstrasse.de
Von Ravolzhausen bis Langenselbold
Lokale Radwege

In der Gemeinde Neuberg/ OT Ravolzhausen, verlässt der Radwanderer den Limes-Radweg und stößt am Ortseingang auf die L3445. Er fährt hier nach links und folgt der Straße etwa 4 km.
Karte und GPX-Track: www.komoot.com
Von Langenselbold bis Flieden
Radfernweg R3 (Rhein-Main-Kinzig-Radweg)

Am Ortseingang von Langenselbold trifft der Hessische Radfernweg R3 auf die L3445. Auf diesem durchquert der VIA REGIA-Wanderer den Ort und fährt weiter bis Flieden und Schlüchtern ins Kinzigtal flussaufwärts. Der bis dahin meist ebene Weg führt nun zum Fuldaer Landrücken, der ersten längeren Steigungsstrecke. Der an Naturschönheiten, Freizeitangeboten und sehenswerten kleinen Städten reiche Weg ist wohl einer der Streckenabschnitte, die der historischen VIA REGIA sehr nahe kommen.
Am Wege gibt es mehrere Hinweise auf die Geschichte der VIA REGIA: Bei Leisenwald im Vogelsberg ist noch ein Verbotsstein erhalten, der es „bei fünff Gulden Straff“ untersagt, die Straße ohne die Bezahlung des Wegezolls von 4 Schilling zu benutzen. In Steinau wurde in der ehemaligen Amtshofscheune das „Museum Steinau ...das Museum an der Straße“ eingerichtet. Ein Stück der historischen Straßenhaut zwischen Steinau und Bad Soden wurde vor einigen Jahren vom Grunde der Kinzigtalsperre geborgen und ist heute im Freigelände des Museums Steinau ausgestellt. Die Straßenpflasterung stammt aus dem späten 18., frühen 19. Jahrhundert.
Karte und GPX-Track: www.hessen-tourismus.de
Von Flieden bis Wenigentaft
VIA REGIA-Radweg

Im nördlichen Fuldaer Ortsteil Lehnerz kreuzen sich die L3079 und die L3139. Der Radfernweg R3 biegt hier nach rechts ab, die VIA REGIA-Tour führt auf der L3079 weiter geradeaus. Auf dem Weg nach Hünfeld erreicht der Radwanderer die hessische Rhön, das „Land der offenen Fernen“. Von den Kuppen dieses Mittelgebirges kann eine grandiose Fernsicht genossen werden, weil sie oft nicht, wie in anderen Landschaften, mit Wald bestanden sind. Die extensiv genutzten Hochweiden verleihen der Region bis heute ihre kultur- und landschaftsgeschichtliche Bedeutung, die durch die Anerkennung als Biosphärenreservat durch die UNESCO unterstrichen wird.
Von der Stadtmitte Hünfelds aus führt der Radweg durch den Bürgerpark vorbei am Haselsee nach Großenbach. Mit Blick auf die Kuppen des Hessischen Kegelspiels geht es vorbei an Neuwirtshaus über den Hübelsberg nach Rasdorf mit seinem Wehrfriedhof, Anger und der Stiftskirche, einem der kulturhistorisch interessantesten Orte der hessischen Kuppenrhön. An den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands erinnert die Gedenkstätte Point Alpha zwischen Rasdorf und Geisa.
Karte: www.hessischeskegelspiel.de
GPX-Track von Hünfeld nach Wenigentaft: www.routeyou.com
Von Wenigentaft bis Philippsthal
Rhönradweg

In Wenigentaft fährt man auf dem Lokalen Radweg R14 bis zum ehemaligen Bahnhofsgebäude und weiter auf der Ziegeleistraße. Hier trifft man auf den Rhönradweg und fährt diesen nach links in Richtung Philippsthal/ Vacha. Der Weg führt entlang der Ulster, die bei Philippsthal in die Werra mündet. Dabei wird mehrfach die Landesgrenze Thüringen-Hessen gekreuzt. Diese Region war bis 1989 für Touristen unpassierbar. Seinen naturnahen Charakter erhält das Flusstal durch die Abwechslung von Steilufern, Uferabbrüchen, Kies-, Schotter- und Sandbänken, sowie naturnahen Ufergehölzen wie Weiden-, Erlen- und Eschenauwald. Viele dieser Strukturen blieben bis heute erhalten. Die Ulster und ihre Uferrandstreifen stehen seit 1990 von der hessisch-thüringischen Landesgrenze bei Motzlar bis Pferdsdorf unter Naturschutz.
Web und Karte: www.touren-rhoen.de
Von Philippsthal bis Hörschel
Werratal-Radweg

Auf dem Rhönradweg gelangt der Radwanderer in Philippsthal auf die Wiesenstraße, an deren Ende er nach rechts in Richtung Schloss abbiegt und nun auf dem Werratal-Radweg durch das „Land der weißen Berge“ in Richtung Eisenach fährt. Der Werratalradweg ist steigungsarm und gut markiert, er führt in diesem Abschnitt durch eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft, gekrönt vom weithin sichtbaren „Monte Kali“. Die Salzvorkommen haben das Leben und die Wirtschaft im Werratal nachhaltig geprägt. Wuchtige Steinsalzhalden und Schachtanlagen legen davon Zeugnis ab. Ein Besuch im Erlebnisbergwerk Merkers (wo man auch unter Tage radeln kann) und eine Besichtigung des Werrakali-Bergbaumuseums in Heringen sollten unbedingt auf dem Tourenplan stehen. Vom „Monte Kali“ aus hat man einen weiten Blick über die Rhön und den Thüringer Wald.
Web und Karte: www.werratal.de
Von Hörschel bis Eisenach
Herkules-Wartburg-Radweg

Radler, die nach Eisenach wollen, wechseln in Hörschel, dem Ort, in dem der Rennsteig beginnt, an der Rennsteig-/ Ecke Mühlstraße auf den Herkules-Wartburg-Radweg. Der Weg führt über etwa 10,5 km bis auf die UNESCO-Welterbestätte Wartburg. Nachdem man den Ortsrand von Hörschel passiert hat, beginnt ein Waldgebiet und der Radweg steigt unvermittelt steil an. Die Steigung beträgt z.T. mehr als 10% und der Weg ist schmal und unbefestigt. An der Talseite befindet sich zudem ein Steilhang, der mit einem Holzgeländer abgesichert ist. Nach der etwa 400 m langen Steigung geht es nach kurzer Zeit auf der andere Seite wieder bergab. Zur Wartburg gibt es nochmals eine steile Auffahrt. Man kann das Rad aber auch abstellen, sich die Museen und Ausstellungen in Bachs Geburtsstadt anschauen oder einfach den Charme der Wartburgstadt genießen.
Web und Karte: radroutenplaner.hessen.de
Von Eisenach bis Weimar
Radfernweg „Thüringer Städtekette“

Am Marktplatz von Eisenach beginnt an der Ecke Goldschmiedestraße der Radfernweg „Thüringer Städtekette“. Er verbindet sieben der schönsten Thüringer Städte und führt auf 225 km durch landschaftlich reizvolle Gegenden des Landes, die durch ihre reiche Geschichte geprägt sind. Dieser Radfernweg ist besonders für Kulturinteressierte und Tourenradler geeignet. Von Eisenach über Gotha, Erfurt, Weimar (nach Jena) ist er auf etwa 125 km Länge ein Teil des Erlebnisradweges „VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“.
Von Eisenach bis Gotha verläuft der Weg vorwiegend über befestigte Wald- und Feldwege sowie entlang wenig befahrener Nebenstraßen. Die Strecke hat einen Schwierigkeitsgrad von leicht bis mittel. Alle Städte entlang des Radfernweges und viele dazwischen liegende Orte sind an das Streckennetz der Deutschen Bahn angeschlossen, somit können auch Teilabschnitte des Radfernweges unkompliziert abgefahren werden.
Vorbei an den sagenumwobenen Hörselbergen führt der Weg zunächst in Richtung Gotha und weiter durch eine fruchtbare Talmulde entlang des Flüsschens Apfelstädt mitten durch das Gothaer Land zur Gemeinde Günthersleben-Wechmar. Diese stellt den westlichen Eingang ins Thüringer Burgenland „Drei Gleichen“ dar. Weiter in Richtung Erfurt fährt man hauptsächlich auf befestigten Feldwegen und Nebenstraßen mit einfachem Schwierigkeitsgrad.
Web und GPX-Track: www.thueringer-staedtekette.de
Karte: radservice.radroutenplaner.thueringen.de
Von Weimar bis Großheringen
Ilmtal-Radweg

In Weimar fährt der Radfahrer – aus der Innenstadt kommend – am Ende der Kegelbrücke nach links zur Friedensstraße, unterquert diese und fährt dann zunächst auf der Karolinenpromenade weiter nach Kromsdorf. Von hier aus radelt man etwa 33 km auf dem Ilmtal-Radweg weiter bis zur Mündung der Ilm in die Saale. Mit dem Ilmtal-Radweg verlässt der VIA REGIA-Radwanderer vorübergehend den Verlauf der historischen Straße, die erst im 19. Jahrhundert von Erfurt aus über Weimar geführt wurde.
Er folgt dem Lauf der Ilm und fährt eine reizvolle Strecke entlang kleiner Dörfer, die sehr oft vom klassischen Weimar geprägt sind: Tiefurt mit Schloss und Park, Kromsdorf mit Schloss und Park, Denstedt mit seiner Burg und Oßmannstedt mit dem Wielandgut. Entlang von Weinbergen geht es dann weiter bis zur Mündung der Ilm in die Saale in Großheringen. Der Schwierigkeitsgrad des Ilmtal-Radweges ist leicht bis mittel.
Web und Karte: www.ilmtal-radweg.de
GPX-Track: www.ilmtal-radweg.de/downloads
Von Großheringen bis Weißenfels
Saale-Radwanderweg

In Großheringen mündet die Ilm in die Saale, alsbald kommen die Burgen Saaleck und Rudelsburg in Sicht. Eine steile Auffahrt führt zu den berühmten Saaleburgen. Im Kurstädtchen Bad Kösen rollt man am Gradierwerk vorbei. An der Saalebrücke erreicht der VIA REGIA-Radwanderer einen historischen Abschnitt der alten Straße. Bereits im 13. Jahrhundert führte an dieser Stelle eine hölzerne Brücke über die Saale. Bei Überquerung der Brücke wechselt man auf das linke Saaleufer. Weiterhin begleiten Weinberge des Saale-Unstrut-Weinbaugebietes den Weg bis nach Naumburg.
Der Weg weiter nach Weißenfels führt durch herrliche Auenwälder und Wiesen. In Schönburg ist die alte Saaleburg einen Besuch wert.
In Weißenfels verlässt der Erlebnisradweg „VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“ den Saale-Radwanderweg. Zierde der Stadt ist Schloss Neu-Augustusburg mit der ungewöhnlich reich an Stukkaturen ausgestatteten Schlosskapelle.
Web und GPX-Track: www.saaleradweg.de
Karte: www.saaleradweg.de/radweg
Von Weißenfels bis Rippach
Rippach-Radweg

Der Übergang vom Saale-Radweg zum Rippach-Radweg erfolgt in Weißenfels an der Promenade zwischen Marktplatz und Saale. Steigungen gibt es fast gar nicht, so dass die Route einfach zu befahren ist. Der Rippach-Radweg ist eine Rundstrecke im Weißenfelser Land. Der Erlebnisradweg „VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“ nutzt diesen Weg ca. 10 km von Weißenfels über Dehlitz nach Rippach.
Der Rippach-Radweg zwischen Weißenfels und der Ortslage Rippach ist fast vollständig als Teil der Saale-Unstrut-Elster-Radacht markiert. Nur auf dem letzten Stück vor Rippach, nahe der Autobahn 9, wird die Saale-Unstrut-Elster-Radacht nach rechts verlassen und durch das Dorf Rippach gefahren.
Web und GPX-Track: www.weissenfelstourist.de
Karte: www.alltrails.com
Von Rippach bis Leipzig-Lindenau
Elster-Saale-Radwanderweg

Während am östlichen Ortsrand von Rippach der Rippach-Radweg nach rechts in eine Seitenstraße abbiegt, orientiert sich der VIA REGIA-Radwanderer an der alten B87, wechselt hier auf den Elster-Saale-Radwanderweg und fährt weiter geradeaus.
Der Radweg nutzt die ehemalige Eisenbahnstrecke von Leipzig-Plagwitz nach Rippach/ Pörsten. Die Strecke hat kaum Steigungen und ist einfach zu befahren, teilweise bereits gut ausgebaut und ausgeschildert.
Der gesamte Weg verläuft nahe der historischen VIA REGIA und weist zahlreiche sehens- und erlebenswerte historische Bauwerke, Kultur- und Freizeiteinrichtungen auf. Zunächst gelangt der Radwanderer nach Röcken, den Geburtsort des Philiosophen Friedrich Nietzsche. Geburtshaus, Taufkirche, Dorfschule und das Familiengrab bilden ein museales Ensemble, das Einblick in die Lebenswelt Friedrich Nietzsches gibt. Weiter östlich befand sich in weniger als 3 km Entfernung das Schlachtfeld, auf dem während des Dreißigjährigen Krieges der Schwedenkönig Gustav II. Adolf gefallen ist. In Lützen erinnert eine Gedenkstätte an dieses Ereignis.
Östlich von Lützen wird die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen überschritten. In Schkölen, einem Ortsteil von Markranstädt, errichteten die Slawen in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts einen Häuptlingssitz, dessen Befestigungsteil, die sogenannte Hunnenschanze, noch heute sichtbar ist. Und schließlich gelangt man kurz vor den Toren Leipzigs zum Naherholungsgebiet „Kulkwitzer See“, der sich in den letzten Jahren zu einem der schönsten Naherholungsgebiete von Leipzig entwickelt hat.
Karte: www.komoot.com
Von Leipzig-Lindenau bis Leipzig/ OT Kleinpösna
Leipzig Innenstadt

In Leipzig selbst wird - von Westen kommend - zunächst die Alte Salzstraße genutzt, die noch heute im Stadtbild vorhanden ist. Sodann fährt der VIA REGIA-Radwanderer ins Stadtzentrum und gelangt zum Brühl, einer der ältesten Straßen in Leipzig, die mit der VIA REGIA in Verbindung gebracht wird und verlässt die Stadt dann nach Südosten.
Von Leipzig/ OT Kleinpösna bis Wurzen
Leipzig-Elbe-Radroute

Im Leipziger Ortsteil Kleinpösna an der Straße „Zum alten Seebad“/ Ecke „Dorfstraße“ erreicht der VIA REGIA-Radwanderer die Leipzig-Elbe-Radroute mit einem Schwierigkeitsgrad von leicht bis mittel.
In Richtung Wurzen verläuft der Weg meist auf asphaltierten Straßen oder straßenbegleitenden Radwegen. Entlang der Strecke wechseln sich dörfliche und ländliche Idylle ab, Wiesen, Wälder, Teiche und Flussauen dominieren das Bild. Gleich zu Beginn der Strecke lädt der Albrechtshainer See im Sommer zu einem erholsamen Badevergnügen ein. Die Wehrkirche Beucha mit ihrem hufeisenförmigen Steinbruchsee bietet einen imposanten Anblick. Schloss und Schlosspark in Machern empfehlen einen längeren Zwischenstopp. Grüne Felder weisen den Weg nach Nepperwitz, einem Dorf mit kunstvollen Fachwerkhäusern und einer Kirche. Kurz vor Wurzen überquert man die Mulde bei Grubnitz. Bereits im Mittelalter bestand hier ein wichtiger Flussübergang auf der VIA REGIA.
Wurzen ist der Geburtsort von Joachim Ringelnatz, dem im Stadtmuseum die erste ständige Ringelnatz-Sammlung in Deutschland gewidmet ist. Schloss, Dom und andere Sehenswürdigkeiten schmücken die über eintausendjährige Stadt. Das Posttor, das Posthausportal der ehemaligen kursächsischen Posthalterei von 1734 oder die Kursächsische Postdistanzsäule von 1724 sind wertvolle Denkmale der europäischen Post- und Verkehrsgeschichte und erinnern damit auch in besonderem Maße an die Geschichte der VIA REGIA.
Web, Karte und GPX-Track: leipzig.travel
Von Wurzen bis Trebsen
Muldental-Bahn-Radweg

Von Wurzen führt der weitere Weg zunächst auf dem „Muldental-Bahn-Radweg“ an der Mulde entlang nach Dehnitz und vorbei am Naturdenkmal „Oelschützer Loreley“. In Trebsen/ OT Neichen biegt man auf die „Mulde-Elbe-Radroute“ ab.
Web, Karte und GPX-Track: www.bahntrassenradwege.de
Von Trebsen/ OT Neichen bis Strehla/ OT Kleinrügeln
Mulde-Elbe-Radroute

Einen interessanten Zwischenstopp auf der Mulde-Elbe-Radroute verspricht Mutzschen mit seinem Stadtmuseum im Torwächterhaus des barocken Schlosses und dem Skulpturenpark, in dem 30 Künstler aus 13 europäischen Ländern Skulpturen aus Sandstein und Zöblitzer Serpentin geschaffen haben.
Wenige Kilometer vor den Toren von Oschatz erwartet Schloss Hubertusburg, das größte barocke Jagdschloss Sachsens, seine Besucher. Durch den staatlich anerkannten Erholungsort Wermsdorf und den Wermsdorfer Forst erreicht der VIA REGIA-Radwanderer schließlich Oschatz. Das Kultur- und Freizeitangebot in der Stadt ist reichhaltig und breit gefächert und reicht vom Platsch-Erlebnisbad über Sportanlagen, Waagen- und Stadtmuseum, Stadtbibliothek, Schmalspurbahn, Europäisches Jugendcamp, Stadthalle „Thomas-Münzer-Haus“ bis zu zahlreichen historisch bedeutenden Zeugnissen der Baukultur.
Nach etwa 10 km erreicht man die mittelalterlich geprägte VIA REGIA- Stadt Strehla. Hier überquert man mit der Elbfähre „Nixe“ (F30) die Elbe und fährt einige Kilometer weiter auf dem Elberadweg.
Web: www.grimma.de
Karte und GPX-Track: www.outdooractive.com
Von Kleinrügeln bis Zschepa
Elberadweg

Von Strehla/ OT Kleinrügeln überquert man mit der Elbfähre die Elbe und gelangt nach Lorenzkirch. In Lorenzkirch können die romanische Kirche und der Klosterhof besichtigt werden. Lorenzkirch hat das langfristige Ziel, zu einem der schönsten Dörfer von Sachsen gekürt zu werden. Der Ort gehört seit 2010 dem Arbeitskreis „Sachsens Schönste Dörfer“ an. Dieser Arbeitskreis ist Teil der Initiative „Sachsens Erlebnisdörfer“.
Von Lorenzkirch bis Zschepa verläuft der Weg auf dem rechtselbischem Elberadweg entlang einer Baumallee. Eine besondere Sehenswürdigkeit des Ortes Zschepa ist die 1852 erbaute Bockwindmühle.
Web: www.elberadweg.de
Karte und GPX-Track: www.elberadweg.de/planen-buchen
Von Zschepa bis Skassa
Lokale Radwege

Von Zschepa aus führt der Erlebnisradweg VIA REGIA weiter auf dem straßenbegleitenden Radweg der Staatsstraße S 88 bis zum Abzweig Zeithain, wo man links in Richtung Zeithain abbiegt. Zeithain bietet einen sanierten Ortskern mit einer Reihe von großen Dreiseithöfen. Weiter kommt man auf dem straßenbegleitenden Radweg entlang der Bundesstraße 98 am Industrie- und Gewerbegebiet Zeithain-Glaubitz vorbei. In Glaubitz bietet sich eine Besichtigung der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kirche an. Der Glaubitzer Wald als Landschaftsschutzgebiet lädt zum Verweilen ein und bietet verschiedene Freizeitanlagen wie das bekannte Waldbad und auch den Glaubitzer Sportpfad.
Kurz hinter dem Ortsausgang Glaubitz biegt man rechts in einen landwirtschaftlichen Weg ein und fährt über Roda und Weißig nach Skassa. Schon von weitem erkennt man die Ortslage Skassa, ein ländlich geprägter Ortsteil der Großen Kreisstadt Großenhain, der erstmals 1190 urkundlich erwähnt wurde.
Von Skassa bis Rödern (Vierteich)
Röderradroute

In Skassa quert der VIA REGIA-Radwanderer die Staatsstraße 40 und erschließt sich über die Friedrich-Zürner-Straße den älteren Siedlungsbereich des Ortes. Am Ende der Straße befinden sich am Dorfplatz das Dorfgemeinschaftshaus und die Dorfkirche. Skassa wieder verlassend, quert man nun zweimal hintereinander die Röder und fährt auf einem gut ausgebauten Radweg durch eine reizvolle Auenlandschaft. Nördlich schließt sich das ehemals militärisch genutzte Gelände, der sogenannte „Exer“ im Bereich der Kleinraschützer Heide an, welcher heute der naturnahen Erholung dient.
Für Naturfreunde ist die Kleinraschützer Heide einen Abstecher wert. Unterschiedliche Biotope wie Trockenrasenflächen, Sumpfwiesen und Kleinstgewässer beheimaten seltene Pflanzen, aber auch Vogel-, Lurch- und Insektenarten.
Östlich von Kleinraschütz gelangt man in den größten und schönsten Park der Stadt Großenhain, den Stadtpark. Von 1875 bis 1893 als Volkspark angelegt, bietet er heute viele Freizeitmöglichkeiten im Grünen.
Nachdem man im Weiteren die alte VIA REGIA-Stadt Großenhain in östliche Richtung durchquert hat, folgt der Erlebnisradweg „VIA REGIA - Kulturroute des Europarates“ der Röderradroute noch einige Kilometer weiter durch ländliches Gebiet bis zum Vierteich.
Web, Karte und GPX-Track: www.dresden-elbland.de
Von Rödern (Vierteich) bis Reichenbach
Heidebogenrundweg

Kurz hinter Freitelsdorf am Vierteich wechselt der VIA REGIA-Radwanderer auf den Heidebogen-Rundweg. Damit begibt er sich auf eine Tour durch die abwechslungsreichen Landschaften des Heidebogens und lernt dabei ein noch weitgehend unbekanntes Land östlich der Elbe kennen. Gleich zu Beginn dieses Abschnittes führt der Weg durch eine Teichlandschaft, dann führt der Weg weiter durch Laußnitz. Der Ort verfügt über Sachsens berühmtesten Niederseilparcours. Ebenfalls in Laußnitz befindet sich die Samendarre. Sie ist die älteste noch gut erhaltene derartige Anlage in Sachsen, in der Saatgut von Nadelhölzern gewonnen wurde. Das Technische Denkmal ist als Museum gestaltet und sonntags oder auf Voranmeldung geöffnet.
Der VIA REGIA-Radwanderer erreicht nun Königsbrück, die „Kamelienstadt an der VIA REGIA“. Es war eine Grenzfeste zwischen der Mark Meißen und der böhmischen Oberlausitz. Die Entwicklung der Stadt ist somit eng mit der VIA REGIA verbunden. Hier an der Landesgrenze wurde ein königlicher Zoll erhoben. Der Beiname „Kamelienstadt“ ist auf die alljährliche Kamelienschau zurück zu führen, die hier zwischen Januar und April stattfindet.
Ebenfalls sehenswert ist die Ausstellung des Architekturmodellbau Königsbrück, der Miniaturen bedeutender Bauwerke entlang der VIA REGIA im Maßstab 1:25 präsentiert.
Radfahrern und Wanderern bietet die Königsbrücker Heide einmalige Naturerlebnisse. Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz entwickelt sich, wie nur selten in Mitteleuropa, eine große Waldlandschaft von selbst – mit Bächen, Mooren, Sümpfen, Tümpeln und Heiden. Ungestört und frei von menschlichen Einflüssen prägen auch Tiere wie Biber und Rothirsch die neue Naturlandschaft.
Web, Karte und GPX-Track: www.dresden-elbland.de
Von Reichenbach bis Wawitz
Radfernweg „Sächsische Städteroute“

Auf einem Waldweg zwischen Gräfenhain und Reichenbach wechselt der Erlebnisradweg „VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“ auf den Fernradweg „Sächsische Städteroute“. Vorbei an dem markanten und weithin sichtbaren Höhenzug von Hofeberg, Wüsteberg und Walberg und dem örtlichen Kulturzentrum Karoline-Rietschel-Haus in Gersdorf steuert der Radwanderer auf die alte VIA REGIA-Stadt Kamenz zu. Wenn der Radweg auch an der Peripherie verläuft und am Stadtzentrum vorbei führt, ist ein Besuch der Innenstadt sehr zu empfehlen. Kamenz ist die Geburtsstadt von Gotthold Ephraim Lessing. Die Stadt beherbergt ein Museum, in dem das Erbe des großen Aufklärers gepflegt wird.
Weiter nach Osten führt der Weg nach Panschwitz-Kuckau, ebenfalls seit alters her an der VIA REGIA gelegen. Hier befindet sich das Kloster St. Marienstern, das ununterbrochen seit 1248 besteht.
Bei einem Abstecher nach Kleinwelka begegnet man im Saurierpark den lebensgroß nachgebildeten Riesenechsen. Kurz darauf grüßt aus der Ferne die Stadtsilhouette von Bautzen, Zentrum der Sorben in der Oberlausitz. Viel Interessantes erwartet den Besucher in dieser Stadt mit ihren Türmen und hohen Mauern, die 2002 ihr 1000-jähriges Bestehen feierte: ein schiefer Turm, eine Wasserkunst in einem gewaltigen Wehrturm, ein simultan genutzter mittelalterlicher Dom, ein Friedhof inmitten einer ehemaligen Kirche, das Sorbische Museum und vieles mehr.
Etwa 15 km weiter östlich verlässt der Erlebnisradweg „VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“ in Wawitz den Radweg „Sächsische Städteroute“ und führt auf regionalen Radwegen weiter in Richtung der historischen VIA REGIA-Städtchen Weißenberg und Reichenbach/ OL.
Web: www.fluss-radwege.de
Karte und GPX-Track: www.openstreetmap.org
Von Wawitz bis Buchholz
Lokale Radwege

Auf wenig befahrenen Nebenstraßen und Feldwegen führt der Erlebnisradweg „VIA REGIA - Kulturroute des Europarates“ vorbei am Schloss Gröditz nach Weißenberg mit der Alten Pfefferküchlerei, der ältesten und einzigen in ihrer ursprünglichen Form museal genutzten Pfefferkuchenwerkstatt in Europa.
Von Buchholz bis Reichenbach/ OL
Neißeland-Radtour

Wenige Kilometer östlich von Weißenberg wechselt der VIA REGIA-Radwanderer in Buchholz auf die Wege der Neißeland-Radtour und fährt über Prachenau und Arnsdorf nach Döbschütz mit dem ältesten Schloss der Oberlausitz, einem Wasserschloss, in dem heute u.a. ein Spielzeugmuseum und Gästeunterkünfte zu finden sind.
Die Neißelandtour führt weiter über einen Feldweg zum Schloss Krobnitz, dem ehemaligen Alterswohnsitz des preußischen Kriegs- und Marineministers von Roon, welches in den letzten Jahren sehr aufwändig restauriert wurde. Die „Alte Schmiede“ mit dem herrschaftlichen Pferdestall wurde zum Veranstaltungshaus umgebaut. Konzerte, Vorträge und Seminare finden hier statt. Von Krobnitz geht es nach Schöps, benannt nach seiner Lage am Flüsschen Schwarzer Schöps. Hier findet man an der Ostseite des Baches an der historischen VIA REGIA zwei vorgeschichtliche Kesselschanzen, die einst als Fliehburgen genutzt wurden. Nächstes Ziel ist die im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Kleinstadt Reichenbach, ebenfalls an der VIA REGIA gelegen. Hier weilten einst Napoleon und der preußische König Friedrich Wilhelm III. Interessant sind das Hussitentor und die Sankt Johannes Kirche. Außerdem gibt es in Reichenbach ein VIA REGIA-Haus, in dem u.a. Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden.
Web, Karte und GPX-Track: regio.outdooractive.com
Von Reichenbach/ OL bis Görlitz
Lokale Radwege

Von Reichenbach aus sind es nur noch wenige Kilometer bis Görlitz. Der Weg führt über Gersdorf - Markersdorf - Pfaffendorf vorbei am Hausberg der Stadt Görlitz, der 420 m hohen Landeskrone. In Markersdorf ist ein Besuch des „Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseums“ zu empfehlen. Bevor der VIA REGIA-Radwanderer dann an der polnischen Grenze aber auf den Droga rowerowa św. Jakuba na Dolnym Śląsku (Jakobspilgerweg in Niederschlesien) wechselt, der auch für Radwanderer ausgebaut wurde und in östliche Richtung befahren werden kann, sollte er nicht versäumen, die Stadt Görlitz zu besuchen, die zu Recht als eine der schönsten Städte Deutschlands gilt.
Von Zgorzelec bis Brzeg
Droga rowerowa św. Jakuba VIA REGIA
St. Jakobs-Radweg VIA REGIA durch Niederschlesien

In der deutsch-polnischen Europastadt Görlitz-Zgorzelec verlässt der VIA REGIA Radwanderer auf der innerstädtischen Johannes-Paul-II.-Stadtbrücke Deutschland und gelangt ins polnische Dolnośląskie (Niederschlesien) und auf den Radweg VIA REGIA, der entlang des historischen Straßenverlaufs für Radfahrer erschlossen wurde.
Der Reisende auf dem VIA REGIA-Radweg muss hier entgegen der vorhandenen Wegmarkierungen fahren, die nur für eine Fahrtrichtung nach Westen angebracht sind.
Verlässt der Radfahrer Zgorzelec in Richtung Norden, gelangt er schnell in die typische, leicht hügelige und dünn besiedelte Landschaft der polnischen Oberlausitz zwischen den Ausläufern der Góry Izerskie und den Senken der Żytawsko-Zgorzeleckie (Isergebirge und Östliche Oberlausitz).
Der Weg verläuft abseits der Autostraßen weiter an kleinen Seen und kurzen Waldstücken entlang, führt den Reisenden unter der Autobahn A4 hindurch bevor er in Gronów nach Passieren des Ortszentrums in eine herrliche Allee aus denkmalgeschützten Eichen, Ahornbäumen und Kastanien einmündet.
Nach 30 Kilometern in Polen führt der Weg nach Lubań (Lauban), das bereits im 13. Jahrhundert gegründet wurde und und eine Vielzahl an Bauwerken, die auf die Jahrhunderte lange Lage an der historischen VIA REGIA hinweisen und Handels- sowie Schutzfunktionen besaßen, beherbergt.
Hinter Lubań verläuft der VIA REGIA Radweg entlang der Ausläufer der Kaczawskie- und Izerskieberge (Bober-Katzbach- und Isergebirge) und ist geprägt durch eine dichtere Abfolge Jahrhunderte alter niederschlesischer Städte. Der VIA REGIA Radweg verlässt ab jetzt die Dörfer verbindende Strecke und führt circa 15 Kilometer an Feldrainen entlang, bis er ab Pielgrzymka (Pilgramsdorf) auf wenig befahrene Landstraßen nach Zlotoryja wechselt.
Der Streckenabschnitt der sich nun bis Legnica anschließt, wo sich der Radweg wieder dem historischen Straßenverlauf annähert, berührt das Chojnowska Plateau. Der Radwanderer fährt außerhalb von Autostraßen durch pittoreske hügelige Landschaften, die sehr abwechslungsreich sind.
Ab Legnica werden die Höhenunterschiede auf dem Radweg geringer und der Reisende durchfährt die Ebene von Legnica auf kleinen asphaltierten Landstraßen, die beinahe durchgängig von Bäumen gesäumt sind.
Nachdem der VIA REGIA-Radwanderer Środa Śląska (Neumarkt) erreicht und hinter sich gelassen hat, verläuft der Radweg zunächst weiter auf asphaltierten Landstraßen bis er nach ungefähr 10 Kilometern in die Waldgebiete Niederschlesiens abbiegt und nun in die Gegend zahlreicher Landschaftsparks der Wrocławer Ebene führt. Die Strecke wird ab hier schwieriger befahrbar, da sie auf unbebauten Wegen durch den Wald führt, die nicht regelmäßig gewartet werden und nach Regen verschlammen können.
Die letzten 25 Kilometer bis nach Wrocław, der Hauptstadt von Dolnośląskie (Niederschlesien) führen zunächst durch unbewirtschaftete Landschaft, an naturbelassenen Wiesen und dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Niederschlesiens, dem Las Mokrzański (Muckerauer Wald) entlang.
Nach und nach verdichtet sich die Bebauuung in den Vororten von Wrocław. Der Radwanderer fährt nun wieder auf asphaltierten Wegen durch die Kleingartenanlagen vor der Großstadt und biegt auf Nebenwegen direkt auf den Rynek von Wrocław, den Hauptmarkt der Stadt ein.
Ab Trestno führt der Radweg von der Oder weg, gut ausgebaut durch die fruchtbaren Felder der umliegenden Dörfer bis er schon nach wenigen Kilometern Oława erreicht, das zwischen den Flüssen Oława (Ohle) und Odra (Oder) liegt.
In Oława trifft der Radweg wieder auf die Oder und führt auf kleinen Landstraßen im Schatten der Alleenbäume direkt am Ufer entlang nach Brzeg (Brieg) hinein. Brzeg ist eine der ältesten und schönsten Städte Schlesiens und unbedingt einen Aufenthalt wert.
Karte und GPX-Track: camino-europe.eu
Von Brzeg bis Niewiesze
Droga św. Jakuba VIA REGIA

Am Rathaus auf dem Marktplatz in Brzeg (Brieg) endet der Jakobsradweg VIA REGIA und der Reisende wechselt auf den Droga św. Jakuba VIA REGIA, den Jakobspilgerweg, der sich am historischen Verlauf der VIA REGIA orientiert und mit der gelben Muschel ausgeschildert ist. Auch hier besteht die Ausschilderung des Weges nur von Ost nach West, jedoch sind die meisten Schilder aus beiden Richtungen sichtbar und lediglich mit Pfeilen versehen, die den Pilger nach Westen weisen.
Der Radfahrer verlässt Brzeg auf der L460, die als kleine asphaltierte Allee am rechten Oderufer entlang führt, linkerhand liegen weite Felder und nur ab und zu führt der Weg durch kleine landwirtschaftlich geprägte Dörfer, u.a. Wronów (Frohnau). Der Radweg verlässt den Ort Richtung Süden, bis er auf die Droga krajowa (DK) 94 (vergleichbar mit einer deutschen Bundesstraße) trifft, auf die er nach links aufbiegt und ihr für 2 Kilometer bis Skorogoszcz (Schurgast) folgt. Die DK94 hat keinen eigenen Radweg und ist stärker befahren als die Landstraßen. In Polen sind zwar auf allen zweispurigen Bundesstraßen in beide Fahrtrichtungen zusätzliche Fahrstreifen durch gestrichelte Linien abgeteilt, die von Radfahrern genutzt werden, aber auch Autos weichen für Überholmanöver darauf aus, deshalb muss hier sehr aufmerksam gefahren werden.
In Skorogoszcz verläßt der VIA REGIA-Radweg die DK94 nach Norden, überquert auf einer einen Kilometer langen Brücke die Oder und führt dann auf einer asphaltierten Landstraße durch sehr schöne Natur, an Waldesrändern entlang und Feldern vorbei.
Die letzten 8 Kilometer bis nach Opole, der Hauptstadt der Woiwodschaft Opole (Region Oppeln) sind geprägt von kleinen Siedlungen und den ersten Vorgärten der Stadt. Auf der asphaltierten Landstraße 454 schlängelt sich der VIA REGIA Radweg durch die niedrigen Häuserreihen bis auf den Rynek, den Hauptmarkt Opoles.
Ab Opole führt der VIA REGIA Radweg wiederum 2,5 Kilometer auf der DK94 bis zum Opoler Stadtteil Grudzice (Grudschütz) und biegt dort auf asphaltierte wenig befahrene Landstraßen nach Süden. Die Umgebung verliert hier schnell ihren Großstadtcharakter und der Reisende fährt durch eine flache Seenlandschaft. Nun fährt der VIA REGIA-Radwanderer durch eine Unterführung unter der Europastraße E40 hindurch und erreicht die Tagesetappe Góra św. Anny (St. Annaberg), in der sich ein längerer Aufenthalt lohnt.
Weiter nach Osten verdichten sich die interessanten Ortschaften, die zwischen den landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen. Der VIA REGIA-Radweg ist hier sehr gut befahrbar und führt den Reisenden aus der Woiwodschaft Opolski (Region Oppeln) nach Śląskie (Schlesien). Hier führt der Radweg erneut unter der E40 hindurch und entlang der Ufer des größten Sees der Umgebung, dem Jezioro Plawniowice, der mit 250 Hektar Wasserfläche für Schwimmer, Segler und Taucher attraktiv ist. An seinem östlichen Ufer liegt die kleine Ortschaft Niewiesze (Niewische) in der der Radfahrer den Droga VIA REGIA verlässt, um auf lokalen Radwegen weiter nach Osten zu gelangen.
Karte und GPX-Track: camino-europe.eu
Von Niewiesze bis Kozłów
Lokale Radwege

Auf der Strecke von Niewiesze nach Kozłów gibt es keinen ausgeschilderten Radweg und der VIA REGIA Weg führt die ersten 2 Kilometer weiter auf der Landstraße 40 – einer Ost-West-Wegeverbindung nach Bycina. In diesem Dorf gibt es nur eine Kreuzung mit einer Nord-Süd-Straße, auf diese biegt der Radweg nach rechts, in südlicher Richtung ab, überquert einen Kanal und führt nach 1 Kilometer durch das Dorfzentrum von Taciszów bis er dahinter an einen Waldrand gelangt. Hier muss sich der Reisende links halten und fährt auf einem asphaltierten Weg zwischen dem Wald rechterhand und dem großen Stausee bei Dzierżno (Sersno) linkerhand, der in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angelegt wurde, um die dauerhafte Schiffbarkeit der Oder zu sichern. Nach circa einem Kilometer erreicht der Radfahrer Rzeczyce, biegt im Ort nach Süden ab, kreuzt die Bundesstraße 4 und erreicht den Ort Brzezinka, der ab Rzeczyce gut ausgeschildert ist. Brzezinka ist ein westlicher Stadtteil von Gliwice, der von Einfamilienhäusern geprägt ist. Sehenswert sind hier die alte Schrotholzkirche aus dem Jahre 1727 und die Kirche der Heiligen Hedwig (Kościół św. Jadwigi), die im 19. Jahrhundert erbaut wurde. In Brzezinka geht links von der Hauptstraße die Zamojska Straße ab, der der VIA REGIA Radweg einige Hundert Meter folgt, bis der Radfahrer Kozłów erreicht.
Von Kozłów bis Gliwice
Lokale Radwege Nr. 376 (schwarz) und Nr. 15 (grün)

Ab Kozłów führt der VIA REGIA Radweg auf lokalen Radwegen durch die Region Śląskie (Schlesien), die nicht mit eigenen Logos, sondern durchgehend mit Farbmarkierungen ausgeschildert sind. Die ersten 3 Kilometer durch Kozłow hindurch folgt die Strecke der schwarzen Markierung des Radwegs Nummer 376, an der Kirche des hl. Nicholas vorbei, die 1671 errichtet wurde und heute die vermutlich älteste Glocke Oberschlesiens beherbergt. Ab dem Ortsausgang führt der grün markierte Radweg Nummer 15 den Reisenden weiter auf kleinen asphaltierten Wegen zunächst bis Ostropa. Hier lohnt sich ein Aufenthalt, um die vollständig erhaltene Schrotholzkirche St. Georg aus dem 15. Jahrhundert zu besuchen. Hervorhebenswert ist, dass sich in Ostropa der Brauch des Osterreitens erhalten hat. Der grüne Radweg führt auf kleinen Umwegen, um zu große Nähe zu Autobahn und Vorstadtsiedlungen zu meiden, weiter bis auf den Rynek, den Hauptmarkt von Gliwice (Gleiwitz).
Von Gliwice bis Katowice
Lokale Radwege Nr. 6 (rot), Nr. 371 (lila und grün), Nr. 373 (gelb)

Ab Gliwice folgt der VIA REGIA-Weg für 3 Kilometer dem rot ausgeschilderten Radweg Nummer 6 durch den Stadtteil Trynek bis zum Aeroklub Gliwice, an dessen Start- und Landebahn er entlangführt. Die Gegend ist bei Spaziergängern aus der Stadt sehr beliebt, denn üppige Felder und Wiesen umsäumen den Flugplatz, der mit seinem Flugzeugmodellmuseum einen Ausflug lohnt.
Ab dem Aeroklub fährt der Radwanderer weiter auf dem lila markierten Radweg Nummer 371 und erreicht nach dem Durchfahren eines Tunnels unter der Europastraße E40 den Ort Bojków (Schönwald). Bojków ist heute eine Kleinstadt, der Radweg streift nur den Ortsrand und führt auf asphaltierten Wegen weiter durch die umliegenden Felder bis er nach wenigen Kilometern Przyszowice (Preiswitz) erreicht.
Sehenswert ist hier ein prächtiger Palast direkt am Radweg, der Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und in den letzten Jahren aufwändig saniert wurde. Ab Przyszowice folgt der Radfahrer für 16 Kilometer weiterhin dem nunmehr grün gekennzeichneten Radweg Nummer 371, der auch hier asphaltiert ist, kaum Steigungen aufweist und in weiten Teilen als Allee durch die Landschaft führt bis zu einem alten großen Dreiseithof, der unvermittelt und ohne Ortszusammenhang am Radweg liegt.
Hier wechselt der Reisende linkerhand auf den gelben Radweg Nummer 373, der ihn nach Halemba führt. Die Stadt entstand im Mittelalter als Zentrum der Verhüttung von Eisenerz, ihren Namen hat sie nach einem Meister, der dort im 15. Jahrhundert seine Schmiede betrieb.
Am Ortsrand von Halemba wechselt der VIA REGIA Weg auf den braun markierten Radweg Nummer 313 und gelangt rasch auf unbefestigten Wegen in große Waldgebiete, die nur vom Dorf Stara Kuźnia unterbrochen werden. Nach 6 Kilometern überquert der Radweg eine Eisenbahnlinie – ab hier folgt der Reisende ohne abzubiegen der blauen Markierung des Ragweges Nummer 3 und erreicht hinter dem Wald das Dorf Stare Panewki. Kurz darauf erreicht der Radweg Ligota, einen südlichen Ortsteil von Katowice, der Hauptstadt Schlesiens und dem Zentrum der Schlesischen Metropolregion. Der blaue Radweg Nummer 3 als Teil der VIA REGIA-Strecke führt im Süden durch die Vororte der Stadt, in Katowice lohnt sich jedoch ein längerer Aufenthalt und eine Besichtigung der Altstadt. Der Radfahrer kann dazu ab Bahnhof Ligota entweder den Zug nutzen oder auf dem braunen Radweg Nummer 2 die 3 Kilometer bis auf den Hauptmarkt fahren.
Von Katowice bis Jaworzno
Lokale Radwege Nr. 3 (blau), Nr. 7 (braun und grün), Nr. 28 (blau)

Ab Katowice/ OT Ligota, folgt der VIA REGIA-Weg weiterhin dem blau markierten Radweg Nummer 3 auf asphaltierten Straßen abwechselnd durch Katowicer Vorstadtsiedlungen und kleine Waldgebiete. Er passiert die beiden Stauseen Staw Barbara und Staw Janina, die in den 70er Jahren als Teil der Erholungsgebiete für die Einwohner von Giszowiec (Gieschewald), der angrenzenden Siedlung angelegt wurden. Kurz hinter Giszowiec überquert der Radweg die Bahnlinie nach Katowice und folgt ab hier dem braun markierten Radweg Nummer 7, weiter durch die Randsiedlungen von Katowice, die stark von der Schwerindustrie geprägt sind, bis er nach circa 3 Kilometern Mysłowice erreicht. Der Radweg führt direkt am Bahnhofsgebäude von Mysłowice entlang und folgt ab hier parallel zu den Bahnschienen der grünen Markierung des Weges Nummer 7. Er unterquert die Europastraße E40 und wird ab hier zum blau markierten Radweg Nummer 28. Die Bebauung des Ballungsraumes läuft aus und die Landschaft wird durch kleine Flüsse, Seen, Auwälder und Wiesen sehr abwechslungsreich. Der Weg führt am Kraftwerk Jaworzno II vorbei bis zum Stadtzentrum Jaworzno. Die Stadt wurde 1299 erstmals erwähnt, entstand an der Handelsstraße Wrocław – Kraków und ist heute eine der oberflächengrößten Städte Polens. Sie ist vor allem als Wassersport- und Erholungszentrum bekannt, da sich auf dem Stadtgebiet viele künstlich angelegte Seen befinden. Jaworzno beherbergt mehrere Museen, Galerien, Kultur- und Freizeitzentren und lohnt einen Aufenthalt.
Von Jaworzno bis Rudno
Droga krajowa (Landstraße) Nr. 79

Ab Jaworzno führt der VIA REGIA Radweg für knapp 30 Kilometer auf der Landstraße Droga Krajowa 79 (DK79) entlang, an der sich fast durchgängig auch eine Spur für Radfahrer befindet. Der Reisende passiert Byczyna, einen Ortsteil von Jaworzno und gelangt dann auf der asphaltierten Straße rasch in ländliche Gegenden mit Wiesen, Wäldern und Feldern. Nach Überquerung einer Brücke über die Europastraße E40 führt der Weg nach circa 10 Kilometern Fahrstrecke nach Chrzanów, der ersten Stadt in der Region Małopolska (Kleinpolen). Die Stadt liegt am Fluß Chechło, einem Nebenfluß der Wisła (Weichsel) an der Grenze zwischen dem Krakau- Częstochowa-Hochland und dem Schlesisches Hochland. Ihre Geschichte ist eng mit der Lage am Hauptverkehrsweg zwischen Katowice und Kraków geprägt, so erhielt Chrzanów schon im 14. Jahrhundert das Stadtrecht und durfte ab 1581 vier große überregionale Messen pro Jahr abhalten.
Nur 2 Kilometer weiter nach erneuter Überquerung der E40 und der Bahnlinie führt der Radweg nach Trzebina. 43 Prozent der Gemeindefläche sind mit Wald bedeckt und der Reisende fährt auf seinem Weg an 5 Naturschutzgebieten, die mit aufwändigen Lehrpfaden erschlossen sind, wie dem Balaton-Seengebiet und dem Dulowska-Urwald direkt entlang.
Von Trzebinia aus lohnt sich ein Abstecher über die Landstraße 791 nach Norden, in die 26 Kilometer entfernte Błędów-Wüste, dem größten Vorkommen von Sand in Mitteleuropa im küstenfernen Binnenland. Der Radweg VIA REGIA verläuft weiter auf der Droga Krajowa 79, führt nach 6 Kilometern in die Stadt Wola Filipowska und verlässt hier die Landstraße in Richung Süden in das weniger als 2 Kilometer entfernte Rudno, wo er auf den Radweg European Greenway trifft.
Von Rudno bis Kraków
Greenways

Ab Rudno führt der Erlebnisradweg VIA REGIA auf schmal asphaltierten Wegen durch den Wald, der nur von winzigen abgeschiedenen Dörfern, wie Frywald und Tenczyński unterbrochen wird. Die Gegend ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Wanderer und Radfahrer, jedoch sehr hügelig und dadurch etwas anstrengend zu fahren. Doch die Landschaft ist sehr schön und naturbelassen, der Großteil dieser Wälder ist geschützt, wie der Tenczyński Landschaftspark, durch den der Radweg führt und in dem der Reisende auf die typischen Kalkfelsen dieser Gegend stößt. Hervorhebenswert sind mehrere große Felsenhöhlen – die größte ist die Jaskiniahöhle -, die wenige Kilometer nach Überquerung der Europastraße E40 und kurz vor dem Dorf Baczyna am Weg liegen und besucht werden können.
Insgesamt führt der Weg circa 12 Kilometer durch die Wälder, bevor er plötzlich ab Mników in flachere Ebenen gelangt und durch Wiesen, Felder und entlang von Seen führt. Hier ist es sinnvoll eine Pause zu machen vor der Weiterfahrt durch Las Wolski, der erneut bergigen und bewaldeten grünen Lunge der Stadt Kraków. Las Wolski zieht sich über eine Anhöhe, von der ein erster Blick auf Kraków frei wird und ist mit zahlreichen Touristenattraktionen durchzogen.
Der Radweg führt am Rande des Las Wolski entlang und ermöglicht mit an der Strecke befindlichen Hinweistafeln und Ausschilderungen der Sehenswürdigkeiten einen Besuch des Waldgebietes. Direkt hinter dieser bewaldeten Landschaft führt der Radweg erneut über die Autobahn E40 und erreicht nach ungefähr 3 weiteren Fahrkilometern bereits die ersten Vororte von Kraków. Auf diesem letzten Abschnitt fährt der Radwanderer erneut über asphaltierte breite und verkehrsarme Straßen am Ufer der Wisła (Weichsel) entlang bis zum Endpunkt des VIA REGIA Erlebnisradweges auf dem Krakówer Wawel, der Burganlage nahe der Innenstadt, die als ehemalige Residenz der polnischen Könige fungierte.
Karte und GPX-Track: www.openstreetmap.org