Zum letzten Male in der Geschichte erlangte die historische VIA REGIA mit den Feldzügen Napoleons und dem Rückzug seiner geschlagenen Armeen nach der Völkerschlacht bei Leipzig (1814) europäische Bedeutung. Zahllose Orte haben die Erinnerung an Aufenthalte Napoleons, gewonnene und verlorene Schlachten der Kriegsgegner und andere Ereignisse in diesem Zusammenhang bewahrt.
Am 17. Oktober 1806, nur wenige Tage nach Preußens Niederlage bei Jena und Auerstedt, gelang es dem preußischen Leutnant Friedrich Hellwig in Eichrodt (heute Ortsteil von Wutha-Farnroda in Thüringen) ca. 4.000 preußische Kriegsgefangene zu befreien. Das Husarenregiment Pletz, mit welchem Leutnant Hellwig ritt, traf am 05. Oktober bei Arnstadt (Thüringen) ein. Durch entflohene Kriegsgefangene verbreitete sich die Nachricht von einem großen Transport preußischer Gefangener von Erfurt in Richtung Eisenach mit dem Ziel Frankreich. Es handelte sich um die gefangen genommene Besatzung der Festung Erfurt.
Leutnant Friedrich Hellwig ersann sofort einen Plan zu deren Befreiung. Mit 50 freiwilligen Husaren und 5 Unteroffizieren versteckte er sich am 17. Oktober 1806 bei Eichrodt in einer Talsenke nahe der Hörselberge und lauerte auf den Zug der Gefangenen. Durch einen Überraschungsangriff in den Rücken des bereits vorübergezogenen Trosses zersprengte er die französischen Wach- und Begleittruppen. Der völlig überrumpelte Gegner konnte kaum Widerstand leisten und ein großer Teil suchte sein Heil in der Flucht. Durch das mutige und besonnene Vorgehen des Leutnants Hellwig und seiner Männer konnten die etwa 4.000 Preußen ohne große Verluste aus den Händen der Franzosen befreit werden. Das Schicksal einer langen Gefangenschaft wurde ihnen so erspart.