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Der Drei-Feldherren-Stein
In den Ortschroniken vieler Städte an der VIA REGIA findet man Hinweise darauf, dass die Lage an diesem wichtigen Fernweg gleichzeitig Fluch und Segen bedeutete. Während diese Orte auf der einen Seite durch die Entwicklung von Handel und Gewerbe zu Wohlstand und Ansehen kamen, führten in Kriegszeiten Einquartierungen fremder Heere, Requirierungen, oft auch Plünderungen und die Verbreitung von Seuchen zu Not und Elend in den Städten an der VIA REGIA.
Im thüringischen Buttelstedt, unweit der Grenze zum heutigen Sachsen-Anhalt steht am Eingang des Friedhofes, des ehemaligen “Safrangartens”, an dem die uralte Königsstraße vorbeiführte, ein im Jahre 1913 errichteter Sandsteinobelisk, auf dessen drei Seiten folgende Inschriften zu lesen sind:
„Gustav Adolf vor der Schlacht bei Lützen - 29.Oktober 1632/
Friedrich der Große vor der Schlacht bei Roßbach - 28.September bis 2. Okt. 1757/
Napoleon I. nach der Schlacht bei Leipzig - 22. Okt. 1813“
Das schlichte Denkmal will daran erinnern, dass die genannten fürstlichen Feldherren, die den Lauf der Weltgeschichte mitbestimmten, auf ihren Heereszügen auch das unscheinbare Städtchen an der Scherkonde berührt haben.
Nicht erwähnt werden die Schäden und Zerstörungen, die z.B. der Dreißigjährige Krieg in Buttelstedt verursacht hat. 1640 waren von 152 Häusern nur noch 117 bewohnt; auf dem örtlichen Rittergut waren von 360 Äckern nur 50 bestellt und ähnlich stand es mit dem Grundbesitz der Bürger. Der Wochenmarkt war fast gänzlich eingegangen, weil die umliegenden Ortschaften verwüstet waren; die Einwohnerzahl, die 1632 noch 635 betragen hatte, war auf 445 gesunken.