200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig
Die offizielle Website zum Doppeljubiläum 200 Jahre Völkerschlacht und 100 Jahre Völkerschlachtdenkmal
Leipzig 2013
Förderverein Völkerschlachtdenkmal
Napoleonstätten in Thüringen (GIS-Karte)
Kaiser Napoleon I. war von Paris aus im Jahre 1806 auf der VIA REGIA über Reims, Metz, Mainz, Erfurt nach Jena gezogen, wo er die preußische Armee und ihre Verbündeten besiegt hatte. Sechs Jahre später zogen die Reste seines Heeres nach ihrer Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig den gleichen Weg zurück. Manche Historiker vertreten die Auffassung, dass mit diesem Ereignis die historische VIA REGIA zum letzten Male europäische Bedeutung erlangte.
Die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 war eine Schlacht von europäischer Dimension. Vom 16. bis 19. Oktober 1813 kämpften bei Leipzig in Sachsen die Truppen Kaiser Napoleons gegen die verbündeten Heere der Österreicher, Preußen, Russen und Schweden. Auf der Seite Napoleons waren Franzosen, Deutsche, Schweizer, Polen, Italiener, Holländer und Kroaten beteiligt, im Heer der Verbündeten Deutsche, Österreicher, Großrussen, Weißrussen, Ukrainer, Letten, Baschkiren, Kalmüken, Kirgisen, Tataren, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Slowenen und Schweden. 22 000 russische, 16 000 preußische, 12 000 österreichische, 300 schwedische und 30 000 französische Soldaten ließen auf dem Schlachtfeld ihr Leben. Bei der Schlacht fielen von ca. 400.000 beteiligten Soldaten etwa 130.000.
Da Napoleon für einen Rückzug nur ungenügende Vorbereitungen getroffen hatte, so war dieser äußerst schwierig und geriet bald ins Stocken, da nur eine einzige Straße nach Westen über Weißenfels zur Verfügung stand. Während die französische Armee in verwirrtem Getümmel sich nach dem Ranstädter Tor drängte und Napoleon selbst nur mit Mühe den Ranstädter Steinweg erreichte, waren die Russen und die Preußen in die Stadt eingedrungen. Die Verteidiger gerieten schließlich in völlige Auflösung, als aus Versehen die Elsterbrücke vor dem Ranstädter Tor, über welche die Rückzugsstraße führte, zu früh in die Luft gesprengt wurde.
Viele kamen auf der Flucht um. Andere mussten sich in Kriegsgefangenschaft begeben. Durch die Schlacht waren Napoleons Machtambitionen vernichtet. Zwar konnte er mit seiner Armee noch entkommen, Deutschland war jedoch bis zum Rhein befreit.
Nach der Niederlage Napoleons wurden die sozialen Reformen, die unter seiner Herrschaft auch in deutschen Staaten durchgesetzt wurden, wieder rückgängig gemacht. Europa wurde im Ergebnis des Wiener Kongresses in den Zustand der alten Feudalordnung zurückversetzt. Zum Jahrestag der Völkerschlacht wurden an vielen Orten Deutschlands jedoch Feiern veranstaltet. In den deutschen Staaten wurde der 18. Oktober lange Zeit als Beginn der nationalen Wiedergeburt gefeiert. An vielen Orten haben die Sieger Denkmale errichten lassen, die an die gewonnenen Schlachten erinnern sollen. Im Jahre 1913, also genau 100 Jahre nach der Schlacht, wurde das 91 m hohe Völkerschlachtdenkmal fertiggestellt. Es steht an der Stelle, an der die heftigsten Kämpfe tobten und die meisten Soldaten fielen. Dieses Monument ist eines der Wahrzeichen Leipzigs. Nach Angaben des Fördervereins ist es das größte Denkmal Europas.
(Foto: Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. - Quelle: LTM/ Andreas Schmidt)
Kleine Geschichten zu den Napoleonischen Kriegen in Deutschland:
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Der Polenkampf am „Kalten Markt“ in Schlüchtern
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