Die Ausstellung ist vom 19.08.2018 bis 31.10.2018 in der Brüderstraße 9 täglich von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Zu sehen sind neben herausragenden Fotoinstallationen u. a. ein im 3-D-Druckverfahren hergestelltes und in Querschnitte auseinandergelegtes Modell des Hallenhauses Brüderstraße 9 sowie ein eigens angefertigter Animationsfilm, der die historische Entstehung der Hallenhäuser im Kontext der Entwicklung der Handelsstadt Görlitz an der VIA REGIA seit dem 13. Jahrhundert nachvollzieht
Die Häuser der Görlitzer Fernhändler waren Wirtschaftsraum und Wohnhaus zugleich. Die Händler reisten nicht mehr zwingend selbst, sondern schufen sich mit den Hallenhäusern exklusive Kontore, von denen aus sie den Markt kontrollieren konnten. Ihre Häuser wurden zunehmend zum Kaufhaus und Messeplatz. Daneben trugen die geräumigen Hallenhäuser als Brauhöfe in beachtlichem Umfang zum Wohlstand der Kaufleute bei. Auch Gästezimmer für reisende Kaufleute und etliche Nebenräume fanden neben den Wohngemächern Platz.
Eines der bemerkenswertesten Raumerlebnisse frühbürgerlicher Hausanlagen ist die weit ausladende Eingangshalle mit einer Durchfahrt zum Hof und der breiten, bequemen Treppe in die große Zentralhalle. Dieses bühnenartige Architekturprogramm wird dem Wunsch nach Repräsentation in ganz besonderer Weise gerecht und widerspiegelt das gewachsene bürgerliche Selbstbewusstsein sehr anschaulich. Ein ganz besonderer Symbolwert kommt der Treppe zu, die im 15. Jahrhundert zu einem von Herrscherhäusern bevorzugten Repräsentationselement avanciert.
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