Vom 01. bis 04. Juni 2010 hatte das Europäische Kultur- und Informationszentrum in Thüringen polnische und ukrainische
Partner zur Teilnahme am Workshop „VIA REGIA – Kulturstraße des Europates“ eingeladen. Das Ziel war, die bereits seit Jahren
bestehenden intensiven Arbeitskontakte zu den Eingeladenen in eine Mitgliedschaft im Netzwerk „VIA REGIA – Kulturstraße des Europarates“
weiter zu entwickeln. Das Netzwerk ist das einzige Kulturstraßenprojekt, das vom Europarat ausgezeichnet wurde, an dem ukrainische
Partner aktiv beteiligt sind.
Während der Veranstaltung, die mit Unterstützung der Theologischen Fakultät der Erfurter Universität in den historischen Räumen
des Erfurter Domes stattfand, wurden konkrete Gemeinschaftsprojekte für 2010 und die nächsten Jahre vorbereitet:
Die Europastraße E 40 als Erinnerungspfad in Europa, Aus der Ukraine wurden die Historikerin Yuliya Safonova sowie
die Museumsdirektoren Oleksandr Bulyga und Vasyl Strilchuk gewonnen, als Experten an dem Projekt teilzunehmen.
Vom 06. bis 30. Juli 2010 findet eine Studienreise durch den ukrainischen Teil des VIA REGIA-Projektraumes statt,
während der Einzelstudien betrieben werden, die in der zweiten Jahreshälfte durch Studien im ostpolnischen Projektraum ergänzt
und anschließend u.a. auf
www.via-regia.org veröffentlicht werden.
Während des Workshops wurden erste Vorüberlegungen für eine wissenschaftliche Konferenzen mit ukrainschen, polnischen und deutschen
Teilnehmern entwickelt, die 2011 in der Ukraine stattfinden und das Projekt „Die Europastraße E 40 als Erinnerungspfad in Europa“
weiterführen und vertiefen soll.
Alle Teilnehmer am Workshop haben ihr Interesse zum Ausdruck gebracht, Mitglieder im Netzwerk „VIA REGIA – Kulturstraße des Europarates“
zu werden und damit die Auszeichnung „Kulturstraße des Europarates“ zu erhalten. Im Zentrum der Diskussionen stand dabei das gemeinsame
Interesse, im VIA REGIA-Geoinformationssystem Kultureinrichtungen, Sehenswürdigkeiten, historische Ereignisse und touristische
Einrichtungen in der Ukraine zu veröffentlichen, die in deutschsprachigen Quellen nicht oder nur schwer zu finden sind. Hier stehen
alle Partner vor einer großen und nur langfristig zu lösenden Aufgabe. Auf der einen Seite liegen viele Informationen noch nicht in
digitalisierter Form vor, auf der anderen Seite ist die Frage nach der Mehrsprachigkeit aller Inhalte in absehbarer Zeit vermutlich
noch nicht zu lösen. Der gegenwärtige Arbeitsstand ist auf der
interaktiven Karte UKRAINE dargestellt.
Wenn man die einzelnen Objektarten auf der linken Seitenleiste aktiviert, erscheinen in der Karte blaue Marker, welche die
bereits vorhandenen Objekte anzeigen. Bei einem Klick auf den Marker öffnet sich ein kleines Fenster mit dem Namen des angezeigten
Objektes. Wenn man auf den Namen klickt, öffnet sich ein Popup mit Bildern und weiteren Informationen zu dem dargestellten
Objekt. Dieses System erheblich weiter zu entwickeln, ist die gemeinsam verabredete Zielstellung für die nächsten Monate.
Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops beschäftigte sich mit der Frage, wie in der Ukraine das Ziel eines „entschleunigten
VIA REGIA-Reisens“ zu erreichen ist, welches nicht nur auf das Erlebnis der Metropolen, Highlights und Events abzielt,
sondern mit den langsamen Reisegeschwindigkeiten der Voreisenbahnzeit auch das Naturerlebnis und die intensive Begegnung mit
Menschen und ihrer Lebensumwelt außerhalb der großen Zentren ermöglicht. Der nationale „Verband zur Förderung des Grünen
Tourismus in der Ukraine“ mit Sitz in Kiev ist zukünftig der Partner im VIA REGIA-Kulturstraßennetzwerk, der durch eine
mittlerweile 15-jährige Arbeitserfahrung auf diesem Gebiet die Interessen und Potenziale der Ukraine vertritt.
Arbeitstreffen, die in kleinen Arbeitsgruppen in den nächsten Monaten in der Ukraine stattfinden, werden die Ergebnisse
des Workshops konkretisieren, vertiefen und verstetigen.
Der Workshop wurde gefördert von der Stiftung West-Östliche Begegnungen