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“Lubliner Union” Gemälde von Jan Matejko aus dem Jahre 1869. Bild: Lubliner Union” Gemälde von Jan Matejko aus dem Jahre 1869.

Der 1. Juli 1569 war ein Tag von historischer Bedeutung. Im Lubliner Schloss wurde die Realunion zwischen dem Königreich Polen und dem Großfürstentum Litauen geschlossen, in der Geschichte unter dem Namen “Lubliner Union” bekannt. Nun sollten Polen und Litauen auf ewige Zeiten "ein unteilbares und unzertrennliches Ganzes" mit dem Namen "Rzeczpospolita Obojga Narodów" (Adelsrepublik beider Nationen) bilden. Immer wieder wurde betont, dass dies ein Zusammenschluss "Gleicher mit Gleichen und Freier mit Freien" sei.

Das Königreich Polen und das Großfürstentum Litauen waren schon seit der Union in Krewo 1385 durch eine Personalunion des litauischen Königs Jagiello und seiner Frau, der polnischen Königin Jadwiga, verbunden. Die Union von Krewo sah die Verbindung Litauens mit Polen vor. Sie sollte verhindern, dass die Kreuzritter weiterhin in das heidnische Litauen mit dem Vorwand der Christianisierung einfielen. Jedoch gab es über mehrere Jahrhunderte tatsächlich nur eine lockere Beziehung zwischen den beiden Staaten.

Vom 10. Januar bis zum 12. August 1569 tagte der vom polnischen König Zygmunt II August einberufene Sejm (Reichstag) in Lublin und beschloss die Umwandlung der bis dahin in Personalunion miteinander verbundenen Staaten Königreich Polen und Großfürstentum Litauen in einen einheitlichen Staat (Realunion), in die so genannte Rzeczpospolita (Adelsrepublik) Es wurde die Wahlmonarchie eingeführt, fortan lag die Macht im Staat zum überwiegenden Teil in den Händen des polnischen Adels und Hochadels sowie einiger litauischer Magnaten, die sich jedoch mit der Zeit polonisierten.

Die Rzeczpospolita wurde zum größten Flächenstaat in Europa. Die an die Polnische Krone angeschlossenen Gebiete im Osten waren dreimal größer, als das polnisch-ethnische Gebiet. Die Zahl der Einwohner stieg auf 8 Millionen. Neben Polen, die nur ca. 40 Prozent der Bevölkerung ausmachten, lebten hier nun Ukrainer, Belorussen, Litauer sowie zahlreiche nationale Minderheiten wie Tataren, Deutsche, Juden, Armenier. Das Engagement im Osten schwächte die Aufmerksamkeit der Regierung für die westliche Politik. Hinzu kamen alsbald große Gebietsverluste im Osten und eine innerstaatliche Krise. Viele Historiker sehen in der Lubliner Union den Anfang vom Ende, bei dem mit der 3. Teilung Polens 1795 das Doppelreich aus Europas Landkarte verschwand.

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