Eine europäische Kulturroute ist ein Weg durch ein oder mehrere Länder oder Regionen,
der sich mit Themen befasst, die wegen ihres geschichtlichen, künstlerischen und sozialen Interesses,
europäisch sind, sei es auf Grund der geographischen Wegführung, oder des Inhaltes und der Bedeutung.
Foto:
Die Krämerbrücke in Erfurt/ Thüringen/ D,
1325 in Stein vollendet, ist die einzige vollständig bebaute Flussbrücke nördlich der Alpen
Die Verwirklichung des Programms der Kulturrouten des Europarates in den Mitgliedstaaten verfolgt ein dreifaches Ziel:
Europäische Kulturrouten können
Europäische Kulturstrassen sollten in ihrer Bewertung und kulturellen Dimension mehr als nur lokale Angelegenheiten sein. Sie stützen sich auf Schwerpunkte und Orte mit großer geschichtlicher Bedeutung, die die kulturelle Einheit Europas bezeugen und daran erinnern.
Die tatsächliche Entwicklung der Kulturrouten hängt wesentlich von konkreten Initiativen ab, die von nationalen,
regionalen, lokalen Organen getroffen werden, oder auch von privaten Projektträgern, in Verbindung mit Initiativen von
Promotoren in den verschiedenen europäischen Ländern.
Eine konzertierte Aktion zwischen den Akteuren entsteht vor Ort, bei der Verwirklichung der Kulturrouten, der Markierung der Routen, der Errichtung notwendiger Infrastrukturen, durch die Veröffentlichung von Dokumenten, durch Werbekampagnen
in den Medien, durch die Organisation von Jugendtreffen.
Die Priorität der Routen ist stets kulturell. Forschung, Erziehung, Kulturerbe, kultureller Tourismus sind abgeleitete‚
wünschenswerte Ziele, doch die Kenntnis vom Andern und der Austausch bleiben von vorrangiger Bedeutung.
Kulturrouten sind besonders geeignet, Werte wie Toleranz und Solidarität aufzuwerten, Arbeitslosigkeit, Ausschließung und die Entstehung von Rassismus und Nationalismus zu bekämpfen.
Die grenzübergreifende und europäische Dimension des Programms stützt die Interdisziplinarität und das Bewusstsein der kulturellen Identitäten.
Die Erhaltung und die Aufwertung des architektonischen und kulturellen Erbes sind wesentliche Ziele des Programms.
Kulturrouten sind nicht nur allein auf kulturelle und touristische Ergebnisse ausgelegt; sie wollen die kulturelle
Zusammenarbeit für folgende Aufgaben verwirklichen:
1. Schutz der kulturellen Werte Europas
2. Austausch von Information und Erfahrung
3. Schaffung neuer Ansätze der Kooperation zwischen unterschiedlichen und komplementären Forschungsgebieten, neuer Formen der Begegnung der Jugend Europas, der Aufwertung von unbekannten Erbgütern‚ von Netzen mit Synergie der Kompetenzen von der Planung
bis zur Verwirklichung eines Projektes, oder die miteinander transversal und interdisziplinarisch zusammenarbeiten
Das Programm der Kulturrouten ist einzigartig in seiner Art, weil es Aktionen integriert und Kulturen zusammenführt. Um auch weiterhin die kulturelle Kooperation in Europa verstärkt weiter zu betreiben, ist die dauerhafte Unterstützung der Mitgliedstaaten des Europarates und der europäischen Kultur-Konvention unentbehrlich.
Foto: Das heute wieder griechisch-katholische Kloster in Podkamin (Ukraine) war in sowjetischer Zeit ein Gefängnis für politische Häftlinge und später psychiatrische Anstalt. Heute fehlt das Geld, um den Gebäudekomplex seinem Wert entsprechend zu sanieren.
Im Jahre 1997 wurde das Institut der europäischen Kulturstrassen, auf der Basis eines politischen Abkommens zwischen
dem Europarat und dem Großherzogtum Luxemburg gegründet und damit eine neue Ära des Programms ein-geleitet. Das Institut
sammelt und verwaltet die Archivdokumente des Programms, unterstützt die Promotoren bestehender Kulturstrassen, hilft neuen
Projektträgern bei der Umsetzung von deren Vorhaben, verwaltet und veröffentlicht eine ausführliche Daten- und Dokumentensammlung
des gesamten Programms. Gegen Ende 2002 bietet das vom Institut geschaffene Internet-Portal, unter dem Namen "Kulturelle
Strassen und Landschaften, ein gemeinsames Erbgut", die Möglichkeit, das gesammelte Informationsmaterial in ganz Europa
einzusehen.
Ab dem Jahre 2002 ist vorgesehen, das bilaterale Abkommen zu erweitern und mehrere Staaten in das Programm der Kulturstrassen
und Landschaften einzubeziehen. Dieses erweiterte politische Abkommen ermöglicht die Gründung von Ressourcenzentren, die die
Arbeit des Instituts in den Regionen teilweise übernehmen.
Foto:Michel Thomas-Penette, Direktor des Instituts der Kulturrouten in Luxemburg