GÓRA ŚW. ANNY

Der Góra Świętej Anny (Sankt Annaberg) war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges der wichtigste katholische Wallfahrtsort in Oberschlesien. Auf dem Kalvarienberg im Zentrum des Naturparks "Góra św. Anny" befinden sich eine Wallfahrtskirche, Franziskanerkloster (18. Jahrhundert.) und 40 Kapellen. Ziel der Wallfahrten ist eine 66 cm hohe Figur der Heiligen Anna Selbdritt aus Lindenholz. Der Ort hat bis heute eine enorme Bedeutung, sowohl für Polen als auch für die starke deutsche Minderheit der Region, die heute wieder durch Abgeordnete im polnischen Parlament vertreten ist. Bis 1939 und wieder seit 1989 wird hier zweisprachig in deutsch und polnisch gepredigt. Die Bruderschaft der hl. Anna hat seit 2004 das Sankt Anna Fest wieder aufgenommen. Es gibt Wallfahrten für sehr verschiedene Gruppen: Taubstumme und Blinde, aber auch Fahrrad- und Motorradfahrer, Jäger oder Feuerwehrleute. In der Nähe dieses Landschaftsparks befindet sich ein in Felsen gebautes Amphitheater. Hier befand sich das 1934-38 erbaute deutsche Mausoleum und Amphitheater, das 1955 zerstört und in ein Denkmal zur Erinnerung an die drei polnischen Aufstände in Oberschlesien umgebaut wurde (Museum der Schlesischen Aufstände im nahe gelegenen Leśnicy).