Internationales Symposium VIA REGIA - Kulturstraße Europas
in der Thüringer Staatskanzlei Erfurt
02. Juli bis 04. Juli 2004
Ergebnisse
Die vorliegenden Texte sind eine erste Auswertung des Symposiums und basieren auf den Redebeiträgen der Teilnehmer,
die während des Symposium gehalten wurden, auf den Ergebnissen von Einzelgesprächen und auf einigen schriftlichen
Reaktionen vor und nach der Veranstaltung. Ziel der Veranstaltung war, auf möglichst breiter Ebene zu klären,
welche Interessen und Voraussetzungen bestehen, um vor dem Hintergrund des Erweiterungs- und Integrationsprozesses
der Europäischen Union ein Netzwerk umfassender und intensiver Zusammenarbeit zwischen Regionen in West-, Mittel- und
Osteuropa zu entwickeln. Durch ihre Lage am ältesten und längsten Landweg zwischen West- und Osteuropa, den wir
einheitlich als die Strasse VIA REGIA bezeichnen, sind die beteiligten Städte und Regionen über einen Zeitraum von
bis zu 2000 Jahren auf eine besondere Weise miteinander verbunden.
Über diese historische "Klammer" kann das Netzwerk zukünftig ein modellhaftes Beispiel für die europäische Integration werden.
Hierzu wurden folgende Standpunkte bezogen:
- Es besteht großes Interesse daran, ein gemeinsames System umfassender Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Regionen,
Orten und Initiativen zu entwickeln und dabei den Symbolwert der Strasse VIA REGIA als "Kulturstrasse Europas" als Schubkraft
zu nutzen.
- Das Programm der Kulturstrassen ist eine wesentliche Maßnahme, um die "Reparatur" Europas mittels Projekten
grenzüberschreitender, kultureller Zusammenarbeit sicherzustellen. Es stellt außerdem ein Instrument dar, das die Konventionen,
Entschlüsse und Empfehlungen des Europarates verständlich macht und die Europäer zu deren praktischer Umsetzung anregt.
Es ist ein Pogramm der europäischen Bürgerschaft und ein Akt kultureller und landschaftlicher Demokratie.
- Mehrfach wurde hervorgehoben, dass es insbesondere die Bedeutung der VIA REGIA als Fernhandelsweg war, der die wirtschaftliche
und kulturelle Entwicklung der Regionen und Orte an dieser Strasse bestimmte. Hieran gilt es anzuknüpfen und das Netzwerk
primär mit dem Ziel eines nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwungs zu entwickeln.
- Von Seiten des Europarates (Günter Mudrich, Sekretär der Kammer der Regionen) wurde die Unterstützung dieses Vorhabens zum
Ausdruck gebracht, was sich gegenwärtig u.a. darin ausdrückt, dass der Generalsekretär des Europarates, Walter Schwimmer,
Schirmherr dieses Projektes ist und der Kulturausschuss der Kammer der Regionen auf seiner letzten Sitzung für dieses Projekt
positiv votiert hat.
- Es wurde deutlich, dass es bei der zukünftigen Zusammenarbeit darauf ankommt, Partnerschaften zu entwickeln, die
gleichberechtigt, eigenverantwortlich und arbeit zu entwickeln und insbesondere ein gemeinsames Marketingkonzept zu verwirklichen,
das den Gedanken der Einheit Europas verkörpert und den VIA REGIA - Verbund international wettbewerbsfähig macht.
- Gleichzeitig wurde betont, dass die Strasse VIA REGIA keinem über alle Zeiten hin unveränderlichen Wegeverlauf folgte.
Demzufolge wird es sich auch bei der Entwicklung des VIA REGIA- Netzwerkes um die Fixierung eines "Korridors" handeln, der die
historisch und inhaltlich partiell variierenden Wegeführungen berücksichtigt und die Orte am neuen europäischen Fernstraßennetz
der A 4 (zwischen Saarbrücken/ Mainz/ Frankfurt am Main/ Kirchheimer Dreieck als A6/ A63/ A 5) und der E 40 einbezieht.
Insofern ist die Tagung als sehr erfolgreich zu werten.
45 Städte haben ihr Interesse zum Ausdruck gebracht, sich an dem Projekt zu beteiligen.